IDS listet rund 1.000 neue CoV-Wortschöpfungen

Kein anderes Thema hat den Wortschatz in diesem Jahr so stark geprägt wie die Coronavirus-Pandemie. Zu diesem Schluss kommt das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim, wie eine Sprecherin zu den Erweiterungen des Wörterbuchs der Neologismen, also der neuen Wörter, heute mitteilte.

Etwa 1.000 neue Wörter und Wortverbindungen zum Coronavirus hat das IDS in diesem Jahr gesammelt. Auch „Abstandsgebot“, „Aluhut“ und „zweite Welle“ landeten neu in der Sammlung. Neben der Pandemie fanden auch andere Begriffe aus der Politik Eingang in das Wortschatzverzeichnis der Sprachforscher. „Brexiteer“ und „Remainer“ finden sich dort nun ebenso wie „Reichsbürger“ und „Pegidist“.

Die möglichen schädlichen Folgen der Nutzung Sozialer Netzwerke wurden erstmals via „digital entgiften“ in das Wörterbuch aufgenommen. Die Sprachforscher begründen die Wortneuschöpfung damit, dass man nur dann bewusst auf etwas verzichte, wenn man ein Übermaß für schädlich halte.

Pop-up-Radwege und Mobilitätsstation

Aus einem ganz anderen Themenbereich ist neuerdings der Begriff des „Gravelbikes“ in der Sammlung zu finden. Damit ist eine Gattung von geländefähigeren Rennrädern gemeint, die zuletzt starke Abnahme fand. Auch „Pop-up-Radwege“ und die „Autoposer“ (Personen, meist Männer, die mit veränderten Autos angeben wollen) lassen sich nun im Wörterbuch der Neologismen nachschlagen – genauso wie die „Mobilitätsstation“.

Der vielleicht nicht jedem geläufige Begriff bezeichnet Einrichtungen im öffentlichen Raum, an denen man von privaten auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder zum Beispiel auch E-Bikes und Carsharing-Autos ausleihen kann.