Zentralem Labor im Gazastreifen gehen Tests aus

Dem zentralen Coronavirus-Labor im Gazastreifen sind nach eigenen Angaben die Testmöglichkeiten ausgegangen. „In den vergangenen vier Tagen haben wir keine Testmaterialien erhalten“, sagte der Direktor des Labors, Amid Muschtaha, heute. Es sei nichts mehr da.

Muschtaha zufolge erbat das Labor bei der Weltgesundheitsorganisation, den Vereinten Nationen und der Palästinensischen Autonomiebehörde raschen Nachschub. Das Labor ist das einzige im Gazastreifen, das CoV-Tests auswertet.

Das Gesundheitsministerium in dem von der islamistischen Hamas beherrschten Gebiet vermeldete heute 471 Neuinfektionen bei 1.245 Tests binnen 24 Stunden – die Zahl der Tests lag deutlich unter denen der Vortage. Die Infektionen haben in dem abgeriegelten Gebiet zuletzt zugenommen. Dort leben etwa zwei Millionen Menschen auf engem Raum unter teils miserablen Bedingungen und bei schlechter medizinischer Versorgung.

Auch das Westjordanland kämpft mit zunehmenden Infektionszahlen. Ministerpräsident Mohammed Schtaje verkündete einen kompletten, siebentägigen Lockdown ab Donnerstagabend für die Distrikte Nablus, Tulkarm, Betlehem und Hebron. Eine nächtliche Ausgangssperre für alle anderen Bezirke wurde bis zum 17. Dezember verlängert. Auch im Westjordanland gab es zuletzt eine Testknappheit, dort wurde ebenfalls weniger getestet.