Israel plant nächtliche Ausgangsbeschränkungen

Nach einem Anstieg der Infektionszahlen setzt das israelische Coronavirus-Kabinett auf nächtliche Ausgangsbeschränkungen. Die Maßnahme soll ab morgen gelten, wie das Gremium nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gestern beschloss. Weitere Details wurden noch nicht genannt.

Medienberichten zufolge sollen die neuen Einschränkungen bis zum 2. Jänner dauern und damit unter anderem das jüdische Lichterfest Chanukka und die Weihnachtsfeiertage umfassen. Die Regierung muss den Plänen und Einzelheiten laut einem Bericht der „Jerusalem Post“ noch zustimmen.

In dem Neun-Millionen-Einwohner-Land hatten die Infektionszahlen nach einem vergleichsweise milden Pandemiebeginn im Sommer stark zugenommen. Als Grund gelten unter anderem verfrühte Lockerungen. Mitte September verhängte die Regierung einen zweiten landesweiten Lockdown, um einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu verhindern.

Die Zahlen sanken von mehr als 9.000 Neuinfektionen pro Tag auf mehrere hundert. Mitte Oktober begann die Regierung damit, schrittweise Lockerungen umzusetzen. Zuletzt nahmen die Infektionszahlen wieder zu. Seit Tagen hatte es Spekulationen über striktere Maßnahmen gegeben.