Markusplatz in Venedig überschwemmt

Weil das Dammsystem MOSE heute nicht eingesetzt wurde, ist der Markusplatz in Venedig überschwemmt worden. Wasser drang auch in den Markusdom ein. „Die Situation ist dramatisch. Wenn das Wasser weiterhin steigt, werden auch die Kapellen im Inneren der Basilika überschwemmt“, warnten die Behörden laut lokalen Medien heute.

Markusplatz in Venedig
APA/AFP/Andrea Pattaro

Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, sagte, dass der Wasserpegel wegen des unerwartet starken Schirokkowindes auf 145 Zentimeter steigen könnte. Die Gemeinde erklärte, dass das Dammsystem MOSE nicht aktiviert worden sei, weil die Wetterexperten heute Vormittag noch mit einer Flutwelle von 130 Zentimetern gerechnet hatten. Die Verschlechterung der Wetterlage sei plötzlich aufgetreten, daher habe die Stadt unvorbereitet reagiert.

Der Einsatz von MOSE muss 48 Stunden im Voraus geplant werden. In den vergangenen Tagen war das Dammsystem zweimal eingesetzt worden, damit blieb die Lagunenstadt trocken.

Ganz Italien ist seit Tagen von einer Schlechtwetterfront belastet. Venetiens Regionalpräsident Luca Zaia sprach von Schäden in der nordöstlichen Region in Höhe von bis zu 500 Millionen Euro. Der Zivilschutzbehörde zufolge galt heute für die Regionen im Nordosten Italiens sowie um Rom und südlich davon die höchste Wetterwarnstufe Rot.