Ein Mann im Homeoffice.
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Arbeiten während Pandemie

Frauen und Männer gleich viel im Homeoffice

Hunderttausende Menschen haben auch im dritten Quartal – Juli bis September – von zu Hause aus gearbeitet. Frauen und Männer waren etwa zu gleichen Teilen im Homeoffice. Mit Spannung wird nun erwartet, ob die Sozialpartner sich tatsächlich diese Woche auf Regeln fürs Arbeiten von daheim aus einigen.

700.900 Menschen waren laut der Arbeitsmarktbilanz der Statistik Austria zum dritten Quartal im Homeoffice. Damit verrichteten 19,6 Prozent aller Erwerbstätigkeit Telearbeit. Gegenüber dem Vorquartal entsprach das einem Minus von elf Prozentpunkten. Rein pandemiebedingt von zu Hause aus gearbeitet haben nur noch 8,5 Prozent der Erwerbstätigen (minus 14,3 Prozentpunkte). Auch im dritten Quartal wurde mit steigendem Bildungsniveau und mit höherer beruflicher Qualifikation häufiger von zu Hause aus gearbeitet.

Es waren auch mehr Männer als im Frühjahr im Homeoffice. Damit haben sich Männer und Frauen beim Homeoffice weitgehend angeglichen. Im zweiten Quartal, das vom ersten Lockdown geprägt war, waren noch etwas mehr Frauen als Männer im Homeoffice gewesen.

Drei Branchen mit großem Anteil

Zu den Branchen mit den höchsten Homeoffice-Anteilen zählten im dritten Quartal weiter Information und Kommunikation (59,3 Prozent), Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (44,8 Prozent) sowie Erziehung und Unterricht (40 Prozent). Den größten Rückgang bei CoV-bedingtem Homeoffice wiesen Erwerbstätige in der Branche Erziehung und Unterricht (minus 39,6 Prozent) und Personen in akademischen Berufen (minus 27,7 Prozent) auf.

Zunahme ab Oktober

Im laufenden vierten Quartal dürften wegen des Lockdowns wieder mehr Menschen von zu Hause aus arbeiten als im dritten Quartal. Zahlreiche Betriebe stellten wieder weitgehend auf Homeoffice um. Derzeit verhandeln die Sozialpartner neue, langfristige Regeln für das Homeoffice, die ab dem kommenden Jahr gelten sollen. Der pandemiebedingte Schub bei dieser Arbeitsform macht das notwendig.

Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf (ÖVP) zeigte sich am Wochenende optimistisch, dass die Sozialpartner bereits am Freitag bei einem Gespräch mit Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) eine Einigung vorlegen werden. Die ÖVP-Grüne-Koalition hatte im Sommer bekanntlich die Sozialpartner mit dem Finden von Regeln beauftragt. Von Arbeitszeitregeln über die Abgeltung der Kosten im Homeoffice bis hin zum Schutz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern reicht die breite Themenpalette.

Beschäftigung erholt sich etwas im dritten Quartal

So wichtig Regeln für das Homeoffice sind – aus persönlicher wie gesamtgesellschaftlicher Sicht das größere Thema ist und bleibt die aufgrund der Pandemie dramatisch gestiegene Arbeitslosigkeit. Im vergleichsweise von der pandemisch bedingten Wirtschaftskrise schwächer getroffenen dritten Quartal erholte sich die Beschäftigtenzahl.

Sie stieg im Vergleich zum Vorquartal um 146.200 bzw. 3,5 Prozent. Trotzdem waren um 31.100 Menschen weniger in Beschäftigung als im dritten Quartal 2019. Die Zahl der offenen Stellen brach verglichen zum Vorjahresquartal um ein Fünftel (minus 28.500 Stellen auf 99.900) ein.

60.000 Arbeitslose mehr im Jahresvergleich

Im Vergleich zum dritten Quartal 2019 lag die Arbeitslosigkeit pandemiebedingt um 59.600 bzw. 29,3 Prozent aber sehr deutlich über dem Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote nach ILO-Definition war mit 5,7 Prozent um 1,3 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Männer und Frauen waren nahezu gleich häufig von Arbeitslosigkeit betroffen.

Überdurchschnittlich stark ist die Arbeitslosenquote bei Personen mit maximal Pflichtschulabschluss auf 13,8 Prozent (plus drei Prozentpunkte) sowie bei Personen mit Lehrabschluss auf 4,8 Prozent (plus 1,5 Prozentpunkte) gewachsen. Bei Akademikerinnen und Akademikern fiel der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr am geringsten aus. Im vierten Quartal werden sich die Kennzahlen aufgrund der Lockdown-Maßnahmen entsprechend wieder verschlechtern.