Erneut Hinrichtung in USA

Die Regierung des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump hat knapp sechs Wochen vor dessen Ablösung einen wegen Mordes verurteilten Schwarzen hinrichten lassen – trotz prominenten Widerstands. Brandon Bernard (40) wurde gestern Abend (Ortszeit) im Gefängnis in Terre Haute im US-Bundesstaat Indiana mit einer Giftspritze getötet, wie US-Medien übereinstimmend berichteten.

Reality-TV-Star Kim Kardashian – die gute Beziehungen zu Trump pflegt – hatte sich für Bernard eingesetzt, der als 18-jähriges Gangmitglied wegen Mordes festgenommen und von einer Jury zum Tode verurteilt worden war. Das oberste Gericht der USA hatte einen Antrag auf Aussetzung der Hinrichtung Bernards noch am Abend abgelehnt.

Prominente Fürsprecher

Laut US-Medienberichten sprachen sich zuletzt selbst damalige Angehörige der Jury dafür aus, die Todesstrafe in eine lebenslange Haftstrafe umzuwandeln. In letzter Minute beantragten auch die beiden prominenten US-Anwälte Alan Dershowitz und Ken Starr, die Vollstreckung der Todesstrafe für 14 Tage auszusetzen. Beide hatten Trump in dessen Amtsenthebungsverfahren im Kongress verteidigt.

Bis zur Amtsübernahme von Joe Biden am 20. Jänner will die US-Regierung nach Angaben des Death Penalty Information Center noch vier weitere Todesurteile vollstrecken. Der Demokrat Biden hat sich für die Abschaffung der Todesstrafe auf Bundesebene ausgesprochen.