Entwurf zu strengeren Maßnahmen in Deutschland

Wegen der anhaltend hohen CoV-Neuinfektionen wollen in Deutschland Bund und Länder das öffentliche Leben bereits kommende Woche herunterfahren. Der Einzelhandel soll in weiten Teilen von 16. Dezember bis 10. Jänner geschlossen werden, heißt es in dem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Entwurf für die Beratungen von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den 16 Ministerpräsidenten heute.

Ausnahmen gibt es demnach unter anderem für den Lebensmitteleinzelhandel, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Reformhäuser, Apotheken, Drogerien, Tankstellen, Kfz- und Fahrradwerkstätten, Banken und Sparkassen und Poststellen. Dagegen werden Friseursalons, Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe geschlossen.

20.200 Neuinfektionen gemeldet

„Auch an den Schulen sollen im Zeitraum 16. Dezember 2020 bis 10. Jänner 2021 die Kontakte deutlich eingeschränkt werden. Kinder sollen dieser Zeit wann immer möglich zu Hause betreut werden“, heißt es in dem Papier. Der Verzehr von alkoholischen Getränken im öffentlichen Raum soll im selben Zeitraum untersagt und Verstöße mit einem Bußgeld belegt werden.

Hintergrund sind die weiter sehr hohen Infektionszahlen: Das Robert-Koch Institut meldete heute 20.200 Neuinfektionen. Das sind 2.433 mehr als vor einer Woche. Es starben weitere 321 Menschen an oder mit dem Virus. Die 7-Tage-Inzidenz stieg laut RKI-Angaben weiter auf 169,1 und entfernt sich damit immer mehr vom Zielwert 50, den Bund und Länder anstreben. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in Deutschland innerhalb von sieben Tagen neu anstecken.