Adventmarkt am Hauptlatz von Lienz (Osttirol) im Schneefall
APA/EXPA/Johann Groder
Weiße Weihnachten

Wunsch geht nur zum Teil in Erfüllung

Kinder haben viele Wünsche – den Traum von weißen Weihnachten teilen sie überwiegend mit Erwachsenen. Der Wunsch geht freilich auch heuer für das Gros der heimischen Bevölkerung nicht in Erfüllung. Aber es gibt Ausnahmen – und teils zumindest einen Blick auf Weiß.

In manchen Regionen liegt heuer sogar sehr viel Schnee. Osttirol und Oberkärnten werden etwa tief verschneite Weihnachten erleben. Nach den Rekordschneefällen Anfang Dezember türmt sich der Schnee etwa in Obertilliach noch immer 1,3 Meter hoch, mit einem Meter zugeschneit sind auch Döllach im Mölltal und das Lesachtal. Daran wird sich bis Weihnachten nicht viel ändern. In Lienz liegen aktuell stattliche 65 Zentimeter, so viel Schnee zu Weihnachten gab es zuletzt 1990.

Vom Rekord ist aber auch Lienz weit entfernt, 1938 lagen am 24. Dezember 95 Zentimeter Schnee, und 1979 war die Schneedecke 90 Zentimeter dick. Neben Osttirol und Oberkärnten haben auch die Skiorte in Vorarlberg und Nordtirol gute Chancen auf weiße Weihnachten. So liegen in Gaschurn, Warth am Arlberg und im Stubaital über 30 Zentimeter, rund 20 Zentimeter sind es in Seefeld.

Schneebedeckt bis zum Fest bleibt es wahrscheinlich auch im Oberen Murtal, von Murau bis Mariapfarr liegen gut 15 Zentimeter. Ähnlich viel Schnee liegt in Krimml im Oberpinzgau, während in Zell am See, Saalbach und Kitzbühel abseits der Pisten weitgehend grüne Weihnachten bevorstehen.

Zwei Personen mit Schirm gehen in Salzburg an schneebedeckten Fahrrädern vorbei
ORF.at/Georg Hummer
In manchen Landesteilen ist es seit den starken Schneefällen selten winterlich

Landeshauptstädte teils mit Blick auf Weiß

In den Landeshauptstädten und in den Niederungen muss man sich auf grüne Weihnachten einstellen. Denn die Prognosen verheißen bis zum Fest relativ mildes Wetter, es dominieren meist Nebel und Sonne. Die wenigen Niederschläge bis zum Weihnachtsabend fallen – außer in den Bergen – als Regen. Apropos Berge: Auch wenn es in Graz in der Stadt grün ist und bleibt, auf dem Hausberg Schöckl liegen derzeit über 30 Zentimeter Schnee. Auch der Gaisberg bei Salzburg ist etwas weiß, wenn auch von unten nicht sichtbar. Die Berge rund um Innsbruck sind sowieso schneebedeckt.

Früher gab es öfter Schnee

Weiße Weihnachten sind in den Landeshauptstädten mittlerweile sehr selten geworden. Früher war das anders. Von 1951 bis 1980 gab es in den Landeshauptstädten noch doppelt so oft einen 24. Dezember mit einer geschlossenen Schneedecke wie von 1983 bis heute. In tiefen Lagen hat sich die Chance auf weiße Weihnachten somit laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in den letzten Jahrzehnten halbiert.

Seit dem Jahr 2000 hat die Wahrscheinlichkeit für Schnee zu Weihnachten noch weiter abgenommen. In St. Pölten waren die letzten zwölf Weihnachten in Serie grün, das letzte Mal weiß zu Weihnachten war es 2007. Viele Kinder und Jugendliche kennen weiße Weihnachten hier also nur aus Erzählungen. Bregenz, Salzburg, Linz, Graz und Klagenfurt sind bereits neun Jahre ohne Schnee zu Weihnachten.

In Wien und Eisenstadt lag zuletzt 2012 etwas Schnee am Heiligen Abend. Die letzte Landeshauptstadt mit weißen Weihnachten war Innsbruck 2017, damals lagen immerhin drei Zentimeter. Stattliche 20 Zentimeter dick war die Schneedecke in Innsbruck 2011.

Innsbruck Rekordhalter

Innsbruck hält auch den österreichischen Weihnachtsrekord, im Jahr 1962 betrug die Schneehöhe 96 Zentimeter. In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts war Österreich zu Weihnachten fast jedes Jahr flächendeckend weiß. Das ist – bedingt auch durch die Klimakrise – Schnee von gestern. Lange her ist es auch, dass ganz Österreich das bisher letzte Mal zu Weihnachten unter eine Schneedecke lag. Das war 1996 der Fall.

Auch wenn es zu Weihnachten für die meisten Menschen in Österreichs nichts mit Schnee wird, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Ab dem Christtag zeigen die Wettermodelle derzeit kälteres Wetter. Ob dann auch Schnee fällt, wird sich weisen. Möglich ist es jedenfalls.