Impfungen in Deutschland sollen am 27. Dezember starten

In Deutschland sollen die Impfungen gegen das Coronavirus am 27. Dezember beginnen. Gesundheitsminister Jens Spahn habe die Gesundheitsministerkonferenz über die Zulassung und Zulieferung des Impfstoffes von Biontech und Pfizer informiert, teilte die Stadt Berlin gestern mit.

„Für die Bundesländer ergibt sich daraus der 27. Dezember als Starttermin“, hieß es. Insbesondere solle mit der Impfung in Pflegeheimen begonnen werden. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters von Insidern erfahren, dass der Schritt vorbehaltlich einer Zulassung am 23. Dezember durch die EU und einer anschließenden Prüfung der Chargen durch das Paul-Ehrlich-Institut sei.

Hohe Zahlen gemeldet

Deutschland meldete zuletzt einen Höchststand an neuen Todesfällen und einen weiteren Anstieg der Infektionszahlen. Die Gesundheitsämter übermittelten dem Robert-Koch-Institut (RKI) 952 weitere Todesfälle und 27.728 Neuinfektionen. Vor einer Woche waren 20.815 Neuinfektionen und 590 Todesfälle gemeldet worden. Die hohen Zahlen jetzt erklären sich zum Teil auch durch Nachmeldungen von Daten vom Vortag durch das Land Sachsen.

Auch füllen sich die Krankenhäuser zunehmend. Laut Spahn können aktuell „alle Patientinnen und Patienten versorgt werden, aber eben unter größter Belastung und teilweise auch Überlastung in den einzelnen Kliniken“, so der Minister zu ZDF-„spezial“.

Man habe eine unterschiedliche Lage in Deutschland, sagte Spahn. So habe man etwa in Sachsen ein hohes Infektionsgeschehen und auch eine im Schnitt ältere Bevölkerung, damit mehr schwere und schwerste Verläufe. Das „macht zum Beispiel auch schon das Verlegen von Patienten von einer Klinik zu einer anderen notwendig, um Kapazitäten freizuhaben“. Die Lage sei sehr angespannt, die Verhängung härterer Maßnahmen sei daher richtig.

Berichte über strikte Maßnahmen in Sachsen

Sachsen prüft nach Medienberichten drastischere Maßnahmen zur Eindämmung der weiter steigenden Zahl. Nach Angaben von „Bild“-Zeitung und „Freier Presse“ (Online- bzw. Mittwoch-Ausgabe) erwägt die Landesregierung, Kommunen mit einer besonders angespannten Lage von der Außenwelt abzuriegeln. Zudem könnten die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen verschärft werden. Die Einwohner dürften nach diesen Berichten dann nur noch während eines vorher festgelegten Zeitfensters und auf dem kürzesten Weg einkaufen gehen.

Sachsens Regierungssprecher Ralph Schreiber sagte zu diesen Berichten auf Anfrage der dpa: „Die Situation ist angespannt, und viele Menschen machen sich große Sorgen. Es gibt aktuell keinen konkreten Beschluss für weitere Maßnahmen.“