Hoteliers: Umsatzersatz muss verlängert werden

Hoteliersvertreter sorgen sich wegen des dritten Lockdowns um notwendige Coronavirus-Hilfen. „70 Prozent Verlustersatz reichen zur Bewältigung von Lockdowns nicht“, so die Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Michaela Reitterer, wegen des neuen harten bzw. verlängerten Lockdowns bis in den späten Jänner. Der Umsatzersatz in der Höhe von 50 Prozent, der im Dezember an betroffene Firmen ergeht und mit Jahreswechsel ausläuft, müsse verlängert werden.

Den Umsatzersatz gibt es nur bis zum Jahresende, hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gestern bekräftigt. Er verwies auf den Fixkostenzuschuss und auf Einzelheiten, die heute von Finanzminister Gernot Blümel und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) bekanntgegeben werden sollen. Es gibt auch das Instrument des Verlustersatzes.

Ruf nach Absicherung

Immer mehr große Arbeitgeber, darunter viele Stadt- und Seminarhotels mit Komplettausfällen seit März, haben die Obergrenze für die EU-Beihilfen längst erreicht, so die ÖHV. „Die werden geschlossen und bekommen keinen Cent mehr. Für so lange Einnahmenausfälle sind die Obergrenzen für Hilfspakete zu niedrig“, sagte Reitterer.

Neben transparentem Krisenmanagement – also Klarheit, bei welchen Infektionszahlen die Betriebe wieder öffnen können und unter welchen Umständen – brauche es eine mittelfristige Perspektive zur Absicherung der Arbeitsplätze: „Jeder Lockdown, jede Verlängerung, wirkt nach, hinterlässt Spuren. Niemand schaltet vom strengen Krisenmodus auf unbeschwerte Urlaubsstimmung um“, warnte Reitterer vor den zu wenig beachteten Folgen, wenn ein Lockdown auf den anderen folgt.

Kritik von Freiheitlicher Wirtschaft

Aus Sicht der Freiheitlichen Wirtschaft (FW) wird der Standort mit einem neuerlichen Lockdown „mit Vollgas gegen die Wand“ gefahren. Die durch den weiteren Lockdown entstehenden Kosten seien nicht mehr zu stemmen, und die kommenden Generationen würden die Last der dauernden Fehlentscheidungen der türkis-grünen Regierung büßen und abarbeiten müssen, so FW-Chef und Wirtschaftskammer-Vizepräsident Matthias Krenn.