Fed erlaubt Banken wieder Aktienrückkäufe

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat die größten Geldhäuser im Land nach einem Coronavirus-Stresstest als krisenfest eingestuft und bestimmte Auflagen zur Schonung der Kapitalausstattung gelockert. Aktienrückkäufe sind im ersten Quartal wieder erlaubt, wie die Fed gestern nach US-Börsenschluss mitteilte. Allerdings gilt das nur unter strengen Auflagen, wie dass den Ausschüttungen entsprechende Gewinne gegenüberstehen.

Der für Bankenaufsicht zuständige Fed-Vize Randal Quarles stellte den 33 größten Finanzinstituten ein gutes Zeugnis aus. Das Bankensystem sei in diesem Jahr „ein Quell der Stärke“ gewesen, und die Belastungsproben der Notenbank hätten bestätigt, dass die Geldhäuser auch in einem schlimmen Krisenszenario weiter in der Lage wären, die Kreditvergabe an Haushalte und Unternehmen aufrechtzuerhalten.

Für Dividenden gelten indes weiterhin strenge Bedingungen – Erhöhungen über das Niveau vom zweiten Quartal dieses Jahres hinaus bleiben für Großbanken tabu. Die Fed hatte den Finanzkonzernen im Juni weitreichende Restriktionen auferlegt, damit diese ihre Geldreserven in der Krise zusammenhalten. Dank dieser Vorschriften sei es den Banken gelungen, rund 100 Milliarden Dollar an Kapitalpuffern zur Seite zu legen, teilte die Fed nun mit.

Das größte US-Geldhaus JPMorgan Chase kündigte umgehend nach der Bekanntgabe der Ergebnisse des Bankenstresstests milliardenschwere Aktienrückkäufe an. Der Finanzkonzern legt ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 30 Milliarden Dollar (24,5 Mrd. Euro) auf, das bereits im ersten Quartal beginnen soll. Auch die Investmentbank Goldman Sachs ließ sich nicht lange bitten und kündigte kurz nach der Mitteilung der Fed eine Fortsetzung ihrer Aktienrückkäufe im ersten Quartal an.