Steinsaal im Kanzleramt wird zum „Leopold-Figl-Saal“

Der Steinsaal des Bundeskanzleramts, in dem u. a. die „Doorsteps“ vor den Ministerratssitzungen stattfinden, wird in „Leopold-Figl-Saal“ umbenannt. Anlass ist der 75. Jahrestag der Ernennung des ÖVP-Politikers Figls zum ersten Bundeskanzler der Zweiten Republik, der sich morgen jährt. Damit soll auch an seine Leistungen für den Wiederaufbau Österreichs erinnert werden, teilte das Kanzleramt nun mit.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) lud anlässlich des Jubiläums dessen Tochter Anneliese Figl ins Bundeskanzleramt ein. „Leopold Figl hat Großes für unser Land geleistet. In den dunkelsten Stunden unserer Geschichte hat ihn nie der Mut verlassen, für seine Überzeugungen zu kämpfen, auch nicht als er von den Nationalsozialisten ins KZ gebracht und dort mehrfach schwer misshandelt wurde“, sagte Kurz in einem Statement zur APA.

Staatsvertragsunterzeichner und Mitbegründer der ÖVP

„Figl hat durch seinen unbändigen Willen, seine Courage und seinen unerschütterlichen Glauben an Österreich vielen in den schwersten Stunden unserer Geschichte Orientierung und Mut gegeben. Dafür und für seinen Einsatz für ein freies und geeintes Österreich sind wir ihm zu tiefstem Dank verpflichtet.“

Auch erinnerte das Kanzleramt daran, dass Figl 1955 als Außenminister für Österreich den Staatsvertrag unterzeichnete und darüber hinaus Nationalratspräsident und Landeshauptmann von Niederösterreich war. Die politische Karriere des Mitgründers der Volkspartei sei „untrennbar mit den politisch bedeutenden Anfangsjahren der Zweiten Republik verbunden“.

„Als Staatsmann, Politiker und Mensch machte er sich nach 1945 um den wirtschaftlichen Wiederaufbau, die Wiederherstellung der Demokratie und die Selbstständigkeit unseres Landes verdient“, so das Kanzleramt. Sein Wirken habe Österreich „maßgeblich geprägt“.