Gedenken an Berliner Weihnachtsmarkt-Anschlag

Mit einer Andacht in der Gedächtniskirche ist in Berlin gestern Abend an den islamistischen Terroranschlag vor genau vier Jahren erinnert worden. Mehr als 100 Menschen, darunter auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller und der Opferbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Edgar Franke (beide SPD), kamen zu dem stillen Gedenken.

Gedenken an Berliner Weihnachtsmarkt-Anschlag 2016
Reuters/Christian Mang

Gegen 20.02 Uhr – der Uhrzeit des Anschlags – läuteten die Kirchenglocken zwölfmal. In Erinnerung an die zwölf Toten legten die Menschen Kränze und Blumen ab. Der Weihnachtsmarkt war heuer wegen der Coronavirus-Infektionsgefahr verboten worden.

Elf Todesopfer

Regierungschef Müller twitterte die Namen der Getöteten und betonte, sie seien nicht vergessen. Vorab sprach er von einem tiefen Einschnitt, den die Attacke für Berlin bedeutet habe. Die deutsche Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) erklärte: „Wir werden weiter für die Opfer da sein.“ Erzbischof Heiner Koch sagte bei der Andacht: „Nach dem 19. Dezember 2016 ist die Geschichte von Berlin nicht mehr dieselbe wie vorher. (…) Wir erinnern uns daran, zu welcher Gewalt ein Mensch in der Lage ist.“ Gedächtniskirchenpfarrer Martin Germer erinnerte an weitere Anschläge und Gewalttaten wie beispielsweise in Paris, Nizza, Hanau und Halle.

Ein abgelehnter Asylbewerber aus Tunesien, der mit gefälschten Identitäten in Deutschland unterwegs war, erschoss am 19. Dezember 2016 in Berlin einen Lastwagenfahrer. Mit dem gestohlenen Fahrzeug tötete er auf dem Weihnachtsmarkt elf Menschen, Dutzende wurden verletzt. Der Attentäter floh nach Italien, wo er wenige Tage später bei einer Polizeikontrolle erschossen wurde.