US-Justizminister sieht Russland hinter Cyberangriff

Nach dem großangelegten Cyberangriff auf US-Bundesbehörden und Unternehmen hat US-Justizminister Bill Barr Russland als Urheber der Attacken bezeichnet. „Es scheinen auf jeden Fall die Russen zu sein“, sagte er gestern und widersprach damit US-Präsident Donald Trump, der Moskau in Schutz genommen und China beschuldigt hatte. Barr lehnte es ab, weitere Details zu nennen.

Bereits am Freitag hatte US-Außenminister Mike Pompeo erklärt, es sei „ziemlich eindeutig“, dass Russland hinter den Attacken stecke. Die Täter hätten mit großem Aufwand versucht, über die Software eines Drittanbieters auf die IT-Systeme der Regierung zuzugreifen. Am Folgetag schrieb Trump jedoch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, auch China „könnte“ hinter der Attacke stecken.

Russland weist Vorwürfe zurück

Ziel der monatelangen Angriffe waren der US-Behörde für Cybersicherheit (CISA) zufolge Regierungsbehörden, kritische Infrastruktur wie Stromnetze und private Unternehmen. Auch das Ministerium für Energie, das unter anderem das Atomarsenal der USA verwaltet, war betroffen. Russland bestreitet jegliche Beteiligung an dem Angriff.

Erst vor sieben Tagen hatte Barr mitgeteilt, dass er in dieser Woche zurücktreten werde. Zuvor hatte er öffentlich die Wahlbetrugsvorwürfe von Präsident Trump zurückgewiesen. Barr galt einst als wichtiger politischer Verbündeter Trumps.