Nach einem Angriff mit Dutzenden Toten im Westen von Äthiopien sind der Regionalregierung zufolge einige mutmaßliche Täter getötet worden. Rund 42 bewaffnete Männer, die hinter dem Angriff von gestern steckten, seien von der äthiopischen Armee „zerstört“ worden, teilte die Regierung der Region Benishangul-Gumuz heute mit.
Zudem seien fünf hochrangige Beamte der Region festgenommen worden. Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed teilte auf Facebook mit, eine Taskforce sei in die betroffene Region entsendet worden.
Über 100 Tote
Gestern griffen laut Amnesty International bewaffnete Menschen etliche Angehörige der Bevölkerungsgruppen der Amhara, Oromo und Shinasha in Benishangul-Gumuz an. Amnesty sowie die Äthiopische Menschenrechtskommission (EHRC) sprachen von mehr als 100 Toten. Die Angriffe folgten laut der EHRC einem Abzug äthiopischer Streitkräfte aus dem Gebiet. Das sei ein Zeichen, dass der Schutz von Menschenrechten dort stark abnehme, hieß es.
Im Vielvölkerstaat Äthiopien mit seinen rund 112 Millionen Einwohnern gibt es etliche Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen. Sie haben unter dem seit 2018 regierenden Ministerpräsident Abiy zugenommen. Derzeit herrscht in der nördlichen Region Tigray ein Konflikt zwischen der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), die dort an der Macht war, und der Zentralregierung in Addis Abeba.