Faßmann: Digitales Lernen bleibt auch nach CoV

Auch nach dem Ende der Pandemie wird es an den Schulen weiter Elemente des Digitalen Lernens geben. „Es wird vielleicht verstärkt gewisse Formen des hybriden Lernens geben, bei denen sich Präsenzunterricht und selbstständiges Erarbeiten abwechseln“, so ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann gegenüber der APA.

2020 sei kein leichtes Jahr gewesen, sagte Faßmann. Aber man müsse das Beste daraus machen. „Unterm Strich haben wir das ganz gut hinbekommen. Natürlich hat es auch einige Hoppalas gegeben, einige unglückliche Formulierungen. Aber mein Blick zurück ist nicht im Zorn.“

Die Pandemie habe – „natürlich der Not gehorchend – einen starken Dynamisierungsschub ausgelöst“. Dieses Momentum werde man für die ab Herbst 2021 startende Digitalisierungsoffensive mit der Ausgabe von digitalen Endgeräten an die fünfte und sechste Schulstufe ausnützen und weiterführen.

Ausbau von Sommerschule

Ausgebaut wird die Sommerschule – ab 2021 sollen neben Deutsch auch Mathematik und in der Volksschule zusätzlich Sachunterricht angeboten werden. Außerdem soll die Platzzahl auf 50.000 verdoppelt und dementsprechend mehr Geld investiert werden. Nicht vorstellen kann sich Faßmann dagegen, die Dauer von zwei Wochen zu verlängern. „Es gibt auch ein soziales Bedürfnis nach Erholung.“

Auch eine Teilnahmeverpflichtung werde nicht kommen. „Wir wollen eine Fokussierung auf jene, die schlechtere Startbedingungen von daheim oder Lernrückstände akkumuliert haben. Gleichzeitig soll es aber auch keine Stigmatisierung sein, wo es heißt: Das ist für die, die abgehängt wurden.“

Regeln für Sitzenbleiben noch nicht fixiert

Noch nicht fixiert ist, ob es 2020/21 aufgrund des Coronavirus wieder ähnliche Regelungen für das Sitzenbleiben wie im vorigen Schuljahr gibt. Damals durfte man mit nur einem Fünfer im Zeugnis jedenfalls in die nächste Klasse aufsteigen. Auch bei zwei oder mehr Nicht genügend war der Aufstieg ohne Wiederholungsprüfung möglich, wenn sich die Lehrerkonferenz dafür aussprach. „Mit dieser Regelung haben wir gute Erfahrungen gemacht. Es ist aber noch nicht fixiert, ob sie für heuer übernommen wird.“

Auch die Entscheidung, wann Schüler in Deutschförderklassen ihre MIKA-D-Sprachstandserhebung machen werden, ist noch nicht gefallen. Methodisch unzufrieden zeigte sich Faßmann mit einer kürzlich veröffentlichten Studie von Wissenschaftlern der Uni Wien. 80 Prozent der rund 1.300 befragten Lehrer und Lehrerinnen hatten darin angegeben, dass sie statt eigener Deutschklassen Unterricht im Klassenverband mit zusätzlicher Deutschförderung besser fänden.

„Das war keine repräsentative Untersuchung, sondern eine, wo sich jeder melden konnte. Und interessanterweise waren in der Stichprobe nur zu einem Sechstel Lehrer aus einer Deutschförderklasse vertreten.“