Luftballons als Protest gegen Lukaschenko

Hunderte Menschen haben gestern in Weißrussland ihren Protest gegen Machthaber Alexander Lukaschenko fortgesetzt. Sie ließen in der Hauptstadt Minsk weiße und rote Luftballons als Zeichen ihres Unmuts aufsteigen.

Andere zogen mit der weiß-rot-weißen Fahne der Opposition durch Wohngebiete, wie Bilder und Videos im Messengerdienst Telegram zeigten. Dabei kam es zu mehreren Festnahmen. Ein massenhaftes Eingreifen vermummter Sicherheitskräfte wie in den Vorwochen blieb zunächst aus.

Zigtausende in Polizeigewahrsam

Die Opposition hatte zu der Luftballonaktion aufgerufen, auch um Festnahmen vor den anstehenden Feierlichkeiten zum Jahreswechsel zu verhindern. Seit Beginn der Proteste vor mehr als vier Monaten kamen über 30.000 Menschen in Polizeigewahrsam. Die Demokratiebewegung fordert Lukaschenkos Rücktritt, aber auch Neuwahlen und die Freilassung aller politischen Gefangenen.

Die Sicherheitskräfte waren erneut mit einem großen Aufgebot in Minsk. Auf Bildern waren Gefängnistransporter zu sehen. Es waren zudem Unterstützer des autoritären Staatschefs in der Hauptstadt unterwegs.