Morddrohungen gegen Italiens erste Geimpfte

Die römische Krankenpflegerin Claudia Alivernini, die sich am Sonntag als erste Italienerin der CoV-Impfung unterzogen hat, hat ihre Accounts in Sozialen Netzwerken geschlossen, nachdem sie bedroht und beschimpft worden ist. Nachdem Alivernini öffentlich dafür eingetreten war, so viele Menschen wie möglich zu impfen, hagelte es Morddrohungen von Impfgegnern, berichtete die römische Tageszeitung „Il Messaggero“.

„Jetzt werden wir sehen, wann du stirbst“, schrieb ein anonymer User. Auf Facebook erschienen falsche Profile mit dem Namen und dem Bild der Krankenpflegerin im römischen Krankenhaus „Lazzaro Spallanzani“. Alivernini hatte ihre Impfung als „Geste der Liebe“ gegenüber ihren Patientinnen und Patienten und den Mitmenschen bezeichnet. Mit ihr waren vier Kollegen im Spallanzani-Krankenhaus geimpft worden.

In Italien, dem ersten europäischen Land, in dem die Coronavirus-Pandemie im Februar ausgebrochen ist, wird heftig über eine Impfpflicht diskutiert. Die Regierung in Rom hat zwar versichert, dass sie der Bevölkerung Impffreiheit garantieren will, sollten sich jedoch zu wenige Personen melden, wird eine Pflichtimmunisierung für bestimmte Berufsgruppen nicht ausgeschlossen.