Über 2.200 Geflüchtete heuer auf Seeweg nach Spanien gestorben

In diesem Jahr sind fast 2.200 Geflüchtete bei dem Versuch gestorben, Spanien von Afrika aus auf dem Seeweg zu erreichen. Die große Mehrheit sei auf dem Weg zu den Kanarischen Inseln tödlich verunglückt, teilte die Hilfsorganisation Caminando Fronteras gestern mit.

2020 seien mehr Menschen auf der Inselgruppe angekommen als je zuvor. Verstärkte Patrouillen vor der südspanischen Mittelmeerküste ließen sie nach alternativen Routen suchen, um Europa zu erreichen.

Gefährliche Route

85 Prozent der Todesfälle im Jahr 2020 ereigneten sich laut dem Bericht bei 45 Schiffsunglücken auf der Route zu den Kanarischen Inseln. Die kürzeste Route zu den Inseln ist etwas mehr als hundert Kilometer von der marokkanischen Küste entfernt. Wegen der starken Strömungen im Atlantik gilt sie als sehr gefährlich.

Zwischen dem 1. Jänner und dem 30. November erreichten insgesamt 19.566 Geflüchtete die Kanarischen Inseln, wie Zahlen des spanischen Innenministeriums zeigen. Ein Jahr zuvor waren es 1.993 Menschen gewesen.

Der Anstieg führte zu überfüllten Aufnahmezentren auf den Kanaren. Im vergangenen Monat mussten Tausende Migranten in einem behelfsmäßigen Zeltlager auf einer Anlegestelle auf der Insel Gran Canaria leben. Die Menschen wurden schließlich in ein Militärlager sowie Hotels auf der Insel gebracht.