Staatsschulden im dritten Quartal deutlich gestiegen

Die Coronavirus-Krise hat die Staatsschulden auch im dritten Quartal deutlich ansteigen lassen – und zwar im Jahresvergleich um acht Prozentpunkte auf 79,1 Prozent der Wirtschaftsleistung. Das geht aus Zahlen hervor, die die Statistik Austria heute veröffentlichte. Der Fiskalrat hatte für das Gesamtjahr 2020 zuletzt einen Schuldenstand von 84,8 Prozent vorausgesagt. Der bisherige Rekordwert (84,9 Prozent 2015) dürfte der Prognose zufolge 2021 überschritten werden.

Für das dritte Quartal weist die Statistik Austria gut 300 Mrd. Euro Schulden bei Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen aus. Gegenüber dem zweiten Quartal sind die Staatsschulden zwar etwas gesunken. Dieser Rückgang stellt allerdings nur eine „Momentaufnahme“ dar, wie Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung mit Verweis auf den kräftigen Anstieg im Jahresvergleich sagte.

Das gesamtstaatliche Defizit betrug im dritten Quartal sechs Prozent der Wirtschaftsleistung. Zum Vergleich: Von Juli bis August 2019 hatten Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen noch einen Überschuss von 2,1 Prozent der Wirtschaftsleistung erzielt.