Liftbetreiber: Erlass wird erfüllt, ohnehin wenig los

Nachdem Bilder von Menschenmassen ohne Abstand bei den Liftanlagen zu einem verschärften Erlass des Gesundheitsministeriums geführt haben, gaben sich die Liftbetreiber gestern als Musterschüler. Seilbahnenobmann und ÖVP-Abg. Franz Hörl meinte, er merke einen „hohen Umsetzungswillen“ und eine „große Sensibilisierung“ bei den Betreibern. Einer Nachschärfung bedürfe es allerdings gar nicht, da die Schutzmaßnahmen schon vorher umgesetzt worden seien und ohnehin wenig los sei.

Allerdings leide die Motivation der Liftbetreiber darunter, dass sie von der Öffentlichkeit „geprügelt“ würden. Ob der Erlass dazu führen könnte, dass einige Liftbetreiber gleich ganz zusperren, lasse sich schlecht prognostizieren, so Hörl zur APA. Das Gästeaufkommen liege derzeit „weit unter 20 Prozent“ von dem, was in normalen Jahren zu verzeichnen sei.

„Akzeptanz der Menschen ist sehr hoch“

In Salzburg wird versichert, dass ohnehin schon dort nachgebessert wurde, wo Handlungsbedarf war. Weitere Verbesserungen seien vermutlich nicht mehr notwendig, meinte der Salzburger Lifteobmann Erich Egger.

In den Kärntner Skigebieten hielt sich der Andrang auf die Lifte ebenfalls in Grenzen, wie der Fachgruppenobmann der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Manuel Kapeller-Hopfgartner, erklärte. „Die Akzeptanz der Menschen ist sehr hoch, sie tragen teilweise FFP2-Masken auch dort, wo sie es gar nicht müssten.“

Der neue Erlass des Bundes habe auf die Liftbetreiber derzeit keine Auswirkungen: „Er besagt ja nur, dass die Behörden unsere Risikoanalyse auch kontrollieren, und die Praxis hat gezeigt, dass es funktioniert.“ So sei am vergangenen Wochenende der Besuch sehr gut gewesen, wobei das ein relativer Begriff sei: „Wir haben im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 70 Prozent. 50 Prozent fehlen aufgrund des Tourismus, die restlichen 20 Prozent trägt das Wetter bei“, sagte der Fachgruppenobmann.