Flüchtlinge: Österreich unterstützt Hilfe in Bosnien

Österreich will eine Million Euro für die Betreuung der Geflüchteten in Bosnien-Herzegowina zur Verfügung stellen, teilte das Außenministerium heute mit. Die Hilfe soll vor allem für die Betreuung von „Frauen, Kindern und unbegleiteten Minderjährigen“ aufgewendet werden. Der Beitrag soll „in den nächsten Tagen zur Verfügung stehen“, hieß es.

Der österreichische Beitrag kommt über die Austrian Development Agency (ADA) der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zugute, teilte das Ministerium weiter mit. „Die Situation hat sich in den letzten Wochen extrem zugespitzt. Auch aufgrund der winterlichen Verhältnisse wollen wir hier schnell unseren Beitrag zur Verbesserung der Lebensumstände leisten“, zitierte die Mitteilung ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg.

Während sich auf den griechischen Inseln viele Flüchtlingsfamilien mit Kindern aufhalten, handelt es sich bei den Schutzsuchenden in Bosnien zum überwiegenden Teil um alleinstehende Männer. Knapp 30 Prozent stammen aus Afghanistan, rund 23 Prozent aus Pakistan, 19 Prozent aus Bangladesch und neun Prozent aus Marokko. Die Anerkennungsrate für Asylanträge aus diesen Ländern – Afghanistan ausgenommen – ist in Österreich relativ gering.

Die Evakuierung Hunderter Menschen aus dem eigentlich bereits geschlossenen Flüchtlingscamp Lipa in Bosnien-Herzegowina war zuvor abgebrochen worden. Die laut IOM rund 900 verbliebenen Geflüchteten hätten gestern mit Bussen in eine ehemalige Kaserne in Bradina, 45 Kilometer südwestlich von Sarajevo, gebracht werden sollen. Laut Medienberichten wurde der Transfer jedoch auf politischer Ebene blockiert. Die Menschen mussten in den bereitgestellten Bussen übernachten.