Bund will Verluste der Unternehmen teilweise ausgleichen

Österreich will Firmen, die in der Coronavirus-Krise in Schwierigkeiten sind, weiter unter die Arme greifen. Als Mittel der nächsten Monate nannte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) neben Fixkostenzuschüssen einen Verlustersatz und einen Verlustrücktrag.

Beim Verlustrücktrag können Unternehmen Verluste aus 2020 und 2021 mit früheren (versteuerten) Gewinnen verrechnen. Es gehe um Liquidität, auch um weitere Garantien. Nicht aber darum, dass der Bund bei Firmen einsteigt.

Pandemie „vorübergehende Krise“

Sobald Handel und Gastronomie nach den Lockdowns wieder öffnen dürfen, mit der Covid-19-Impfung langsam Normalität eintritt und die Menschen wieder Geld ausgeben können, hofft Schramböck, dass der Konsum wieder anspringt. In der Krise hat sich die Sparquote der privaten Haushalte von sieben auf zuletzt etwa 14 Prozent verdoppelt.

Schon in den vergangenen Monaten habe sich hoher Bedarf nach privaten Beschaffungen gezeigt, zuvorderst bei Möbel- und Innenausstattern oder im Handwerk. Experten seien auch für die Industrie bereits positiver gestimmt.

Wo es weiter schwierig läuft, dort stehe sie dafür, „dass wir Verluste ausgleichen, Eigenkapital stärken und Investitionsimpulse geben“, sagte Schramböck zur APA. Die Pandemie sei ein schwerer externer Schock, aber doch eine vorübergehende Krise. „Im Verhältnis zur Lebensdauer eines Unternehmens ist das ein Wimpernschlag“, glaubt die Ministerin.

Aschbacher: Kurzarbeit auch nach März

Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) kündigte an, dass es nach dem Auslaufen der dritten Phase der CoV-Kurzarbeit Ende März weiter Hilfen geben werde. „Die Unternehmen, die Kurzarbeit brauchen, werden es weiterhin bekommen. Wir können aber leider nicht alle Firmen durch die Krise bringen und auch nicht künstlich am Leben erhalten“, sagte Aschbacher im APA-Interview. Etwa 1,16 Millionen Österreicherinnen und Österreicher waren im Jahr 2020 in Kurzarbeit.

Bisher hat das Arbeitsmarktservice (AMS) rund 5,5 Mrd. Euro für die Coronavirus-Kurzarbeit ausbezahlt, knapp zehn Mrd. Euro wurden bewilligt. Anfang Februar sind Gespräche zwischen Arbeitsministerium, Sozialpartner und Wirtschaftsforschern geplant, um das Kurzarbeitsmodell je nach Entwicklung der Coronavirus-Pandemie anzupassen.

„Welche Art der Kurzarbeit hängt von der Entwicklung in den nächsten Wochen ab. Ob es vierte Phase der Corona-Kurzarbeit heißt, oder Corona-Kurzarbeit auf längere Sicht, das kann ich derzeit noch nicht sagen“, so Aschbacher. Wie die Änderungen ausfallen werden, ist derzeit noch offen. „Bei einer Kurzarbeit-Brancheneingrenzung wären wir vom EU-Beihilfenrecht abhängig. Da müssen wir sehr achtsam vorgehen, wenn wir sowas andenken würden“, sagte die Arbeitsministerin.