Brasilien: Über 222.000 Waldbrände in einem Jahr

Die Zahl der Waldbrände in Brasilien hat im Jahr 2020 einen neuen Zehnjahrehöchststand erreicht. Im vergangenen Jahr kam es im südamerikanischen Land zu über 222.000 Waldbränden, wie die Brasilianische Weltraumbehörde (INPE) gestern nach einer Auswertung von Satellitenbildern mitteilte. Das entspricht einem Anstieg von 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Behörde zählte mehr als 103.000 Brände im Amazonas-Regenwald, was einem Anstieg von 16 Prozent gegenüber 2019 entspricht. Der Amazonas-Regenwald ist für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung – er gilt als „grüne Lunge“ der Erde.

Unter dem seit Jänner 2019 amtierenden ultrarechten Präsidenten Jair Bolsonaro, der als notorischer Klimaskeptiker gilt, hat die Vernichtung des Regenwalds in Brasilien dramatisch zugenommen. Umweltschützer warnen schon länger davor, dass 2020 das zerstörerischste Jahr für den größten Regenwald der Erde gewesen sein könnte. Sie machen dafür direkt die Politik Bolsonaros verantwortlich, dem sie eine Begünstigung illegaler Rodungen vorwerfen.