Anführer der rechten Proud Boys in Washington verhaftet

Zwei Tage vor einer geplanten Demonstration von Anhängern und Anhängerinnen des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump ist der Anführer der rechten Gruppe Proud Boys in Washington verhaftet worden. Die Polizei in der US-Hauptstadt teilte mit, gegen Henry „Enrique“ Tarrio sei ein Haftbefehl wegen Sachbeschädigung am Rande einer Pro-Trump-Demonstration in Washington im vergangenen Monat vorgelegen. Tarrio habe außerdem Schusswaffenmagazine mit sich geführt.

Die „Washington Post“ („WP“) berichtete, der Sachbeschädigungsvorwurf beziehe sich auf das Verbrennen eines „Black Lives Matter“-Transparents, das von einer Kirche entwendet worden sei. Die Zeitung schrieb weiter, Tarrio habe ihr damals gesagt, er habe zu jenen gehört, die das Transparent verbrannt hätten.

Die Polizei teilte mit, Tarrio – der aus Miami komme – sei gestern (Ortszeit) verhaftet worden, als er in die Hauptstadt gekommen sei, wo Trump-Unterstützer für morgen erneut zu einer Demonstration aufgerufen haben. Trump teilte gestern auf Twitter einen Aufruf zur Teilnahme an dem Protest in der Nähe des Weißen Hauses. Am selben Tag soll der Kongress das Ergebnis der Präsidentenwahl vom 3. November zertifizieren, die der Demokrat Joe Biden gewonnen hat.

Trump spricht von Wahlbetrug

Der Republikaner Trump und viele seiner Anhänger erkennen den Wahlsieg Bidens nicht an. Sie behaupten, es sei zu massivem Wahlbetrug bekommen, wofür es keine Beweise gibt. Bereits bei zwei Demonstrationen im Dezember und im November hatten sich in Washington Tausende Unterstützer Trumps versammelt, darunter Anhänger der Proud Boys.

Am Rande der Proteste kam es vereinzelt zu Zusammenstößen. Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser forderte Hauptstadtbewohner dazu auf, Konfrontationen mit gewaltbereiten Demonstrierenden zu vermeiden. Sie riet dazu, dem Gebiet der Proteste heute fernzubleiben.