Sudan und Israel unterzeichneten historische Einigung

Auf dem Weg zur Normalisierung ihrer Beziehungen haben der Sudan und Israel gestern eine wichtige Hürde genommen. Justizminister Nasredeen Abdulbari unterzeichnete bei einem Besuch von US-Finanzminister Steven Mnuchin die Abraham-Abkommen, wie das sudanesische Ministerpräsidentenbüro bekanntgab. Nach dieser Annäherung an Israel stellen die USA umfassende Finanzhilfen für den Sudan bereit.

Israels Außenminister Gabi Aschkenasi zeigte sich erfreut. Das sei ein wichtiger Schritt beim Bemühen, regionale Normalisierungsvereinbarungen voranzutreiben, schrieb Aschkenasi im Kurznachrichtendienst Twitter. Er hoffe, dass der Pakt die Entwicklung gemeinsamer Beziehungen voranbringen werde.

Die US-Regierung hatte vor zwei Monaten erklärt, Israel und der Sudan wollten volle diplomatische Beziehungen sowie Wirtschafts-und Handelsbeziehungen aufnehmen. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Bahrain sowie zuletzt Marokko hatten ähnliche Erklärungen abgegeben. Der Sudan hatte bisher offiziell – wie viele arabische Länder – keine diplomatischen Beziehungen mit Israel.

Das Land mit seinen 42 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern war unter dem autokratischen Präsident Omar al-Baschir lange Jahre isoliert und stand unter anderem auf der berüchtigten US-Liste staatlicher Unterstützer von Terroristen. Der Sudan kämpft mit einem chronischen Mangel an harter Währung und einer massiven Inflation, die die Kaufkraft aller Gesellschaftsschichten getroffen hat. Die Auslandsschulden des Landes werden auf rund 60 Milliarden Dollar geschätzt.