Ex-US-Präsidenten machen Trump für Sturm verantwortlich

Angesichts der Erstürmung des Kongresses in der US-Hauptstadt Washington durch Rechtsextreme haben sich auch drei Vorgänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump im Weißen Haus schockiert gezeigt.

Der frühere republikanische Staatschef George W. Bush warf hochrangigen Vertretern seiner Partei vor, sie hätten den „Aufstand“ angefacht. „Auf diese Weise werden Wahlergebnisse in einer Bananenrepublik angefochten – nicht in unserer demokratischen Republik“, erklärte Bush.

„Ich bin entsetzt vom rücksichtslosen Verhalten einiger politischer Anführer seit der Wahl und vom heute gezeigten fehlenden Respekt für unsere Institutionen, unsere Traditionen und unsere Sicherheitskräfte.“

Bushs demokratischer Nachfolger Barack Obama bezeichnete die Randale in der US-Bundeshauptstadt als „Moment großer Schmach und Schande für unsere Nation“. Allerdings sei der Vorfall „keine völlige Überraschung“, da Trump zu den Ausschreitungen „angestachelt“ habe. Obama warf Republikanern und konservativen Medien vor, Trumps Anhänger und Anhängerinnen zu lange im Unklaren über den Sieg des demokratischen Herausforderers Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl am 3. November gelassen zu haben. Die Ausschreitungen am Kapitol seien die Folge dieses Vorgehens.

Der demokratische Ex-Präsident Bill Clinton sprach von einem „beispiellosen Angriff“ auf die Institutionen der Vereinigten Staaten, für den er „vier Jahre giftiger Politik“ verantwortlich machte. Trump und dessen Unterstützer unter anderem im Kongress hätten so versucht, die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl vom 3. November zu kippen, erklärte Clinton.