Bundesländer organisieren Verimpfung selbst

Die Bundesländer bekommen die Verantwortung für die Verimpfung des Coronavirus-Impfstoffes übertragen. Der Bund liefert lediglich die Dosen. Darauf haben sich Bund und Länder heute bei einer Videokonferenz geeinigt. Mehrere ÖVP-regierte Länder hatten genau das im Vorfeld der Besprechung gefordert und die Organisation durch den Bund als zu bürokratisch kritisiert.

„Wir haben heute gemeinsam vereinbart, dass die Beschleunigung der Impfstrategie weiter intensiviert wird. Beim Impfen zählt jeder Tag. Komplizierte Prozesse, unnötige Lagerung und Bürokratie dürfen dem nicht im Weg stehen. Es ist jetzt wichtig, dass ältere Personen über 80 und vulnerable Gruppen rasch Zugang zur Impfung bekommen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) nach dem Gespräch in einer gemeinsamen Stellungnahme mit dem steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), der den Vorsitz der Landeshauptleutekonferenz übernahm.

„Der Impfstoff, der von den Alten- und Pflegeheimen nicht abgerufen wird, muss schnell eingesetzt werden. Je schneller wir die ältere Generation und vulnerable Gruppen impfen, desto besser werden wir die Krankenhäuser und Intensivstationen entlasten. Beim Impfen geht es um Schnelligkeit und um Menschenleben“, so Kurz.

„Nehmen Koordinierung der Impfdosen in die Hand“

„Unser aller Ziel ist es, dass die Impfungen schnellstmöglich bei jenen ankommen, die sie dringend brauchen. Bund und Länder sind bestrebt, so rasch wie möglich zu impfen und nichts in Lagern liegen zu lassen. Als Bundesländer nehmen wir gerne die Koordinierung der Impfdosen, die wir bekommen, in die Hand“, sagte Schützenhöfer.

Die burgenländische Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) befindet die neue Aufteilung der Verantwortung zwischen Bund und Ländern für die Verimpfung des Impfstoffes für „in Ordnung“. Sie forderte vor allem, dass die Länder dabei vom Bundesheer unterstützt werden – noch sei nicht klar, ob das auch der Fall sein wird, hieß es.

Laut Eisenkopf braucht es die Unterstützung des Heeres sowohl für die Massentests als auch bei den Impfungen. Noch nicht klar sei auch, wie die übergeordnete Impfstrategie in den Bundesländern umgesetzt wird, das werde jetzt ausgearbeitet. Zunächst werde jedenfalls die ältere Generation geimpft.