Iran verbietet Vakzin-Einfuhr aus USA und Großbritannien

Der oberste Führer des Iran hat die Einfuhr von US-amerikanischen und britischen Coronavirus-Impfstoffen ins Land verboten. „Wenn diese Impfstoffe wirksam gewesen wären, hätten unter anderem die Amerikaner nicht Tausende von Coronavirus-Toten am Tag“, sagte Ajatollah Chamenei heute im Staatsfernsehen. Der Iran dürfe kein Testlabor für unsichere Impfstoffe werden. Hintergrund des Verbots könnte die über 40-jährige politische Feindseligkeit zwischen dem Iran und den USA sein. Der Iran zieht es vor, soweit es möglich ist, auf amerikanische Produktionen zu verzichten.

Der Rote Halbmond sagte daraufhin umgehend die Bestellungen für 150.000 Impfdosen von Biontech und Pfizer ab. Impfstoffimporte aus „sicheren Orten“ seien dagegen kein Problem, so der Kleriker, der laut iranischer Verfassung das letzte Wort in allen strategischen Belangen hat.

Der Iran testet seit vergangenem Monat einen eigenen entwickelten Impfstoff namens „Coviran Barekat“. Den Probanden geht es laut Gesundheitsministerium gut, die Tests sollten daher auch weitergeführt werden. Laut Präsident Hassan Ruhani wird das Land aber demnächst auch ausländische Impfstoffe einführen.