Skifahrer
APA/AFP/Alex Halada
„Katastrophale Bilder“

Regierung droht Skiliftbetreibern mit Sperren

In vielen Skigebieten des Landes ist der Ansturm seit der Öffnung ungebrochen – gerade am Wochenende haben noch einmal viele die Chance auf ein paar Schwünge genutzt. Doch erhöhte die Regierung am Sonntag den Druck auf die Liftbetreiber, auf ein Einhalten der CoV-Maßnahmen zu achten – andernfalls könne der Betrieb auch untersagt werden, hieß es.

Die Gesundheitsbehörden sollen mit Polizeiunterstützung bei den Skiliften dafür sorgen, dass das Abstandhalten und Tragen von FFP2-Masken eingehalten wird, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Sonntag in einer Mitteilung betonten. „Wenn notwendig, kann auch der Liftbetrieb eingestellt werden“, so Nehammer.

„Gestern erreichten uns zum Teil wieder katastrophale Bilder aus einigen Skigebieten, und ich warne eindringlich vor einem erneuten Ansturm am (…) Sonntag“, sagte der Gesundheitsminister am Sonntagvormittag. Es liege an den lokalen Gesundheitsbehörden, verstärkt zu kontrollieren, ob die Regeln eingehalten werden, und bei wiederholten Verstößen Betretungsverbote auszusprechen.

Gegen „schwarze Schafe“ vorgehen – auch mit Polizei

Nehammer will „gegen schwarze Schafe unter den Liftbetreibern“ rigoros gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden vorgehen. „Sie dürfen aus ihrer Verantwortungslosigkeit keinen Profit schlagen. Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit hat alle Landespolizeidirektionen angewiesen, die Gesundheitsbehörden mit voller Kraft durch verstärkte Polizeipräsenz zu unterstützen.“

Skifahrer vor Sessellift
APA/Helmut Fohringer
Anstellen in St. Anton am Arlberg – es gelten strenge Regeln

Ähnlich lautend äußerte sich auch Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) per Aussendung: „Wenn es immer wieder Bilder von einzelnen Skigebieten gibt, wo Sicherheitskonzepte nicht umgesetzt und Maßnahmen nicht eingehalten werden, dann müssen die Behörden in solchen Fällen hart durchgreifen“, so Köstinger. Ein „Großteil der Skigebiete und Skilift-Betreiber“ unternehme aber alles, „um Sicherheitsmaßnahmen und -konzepte auf Punkt und Beistrich umzusetzen“, wurde die Ministerin zitiert.

Für „schwarze Schafe“ habe sie kein Verständnis, wenngleich sie beide Seiten in die Pflicht nahm: „Mein Appell zur Einhaltung der Abstände und der Verwendung von FFP2-Masken richtet sich in gleicher Weise an die Wintersportlerinnen und Wintersportler wie auch an die Betreiber, die dafür sorgen müssen, dass es zu keinen Verstößen kommt“, so Köstinger. Die Einhaltung der Regeln sei eine Grundlage dafür, dass „Wintersport für Einheimische und Tagesgäste möglich ist“, so Köstinger.

Erwartet großer Andrang auf dem Semmering

Auf dem Semmering trat am Sonntag der bereits im Vorfeld erwartete große Andrang ein. „Die Parkplätze auf der Passhöhe und der Hochstraße sind voll“, sagte Bürgermeister Hermann Doppelreiter (ÖVP). Es habe sich eine Autokolonne über den Semmering hinwegbewegt. Die äußeren Bedingungen für Wintersport waren bei Hochnebel und Schneefall aber im Grunde nicht sehr einladend.

Aufgrund der Witterung hätten zahlreiche Besucherinnen und Besucher ihre Ankunft auf dem Areal zwar zeitlich nach hinten verlegt. Insgesamt habe das Wetter aber keine Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen gehabt, sagte Doppelreiter. „Es ist Sonntag. Damit haben die Leute den Drang, aus der Stadt rauszukommen.“

Ein Restkontingent an Liftkarten für den Nachmittag und Abend war am Nachmittag noch verfügbar. „Für Wanderer, Rodler und Bobfahrer haben wir heute aber keinen Platz mehr“, sagte der Bürgermeister. Wie bereits am Samstag wurde auch am Sonntag in mehreren anderen Skigebieten Niederösterreichs hohe Auslastung registriert. Einmal mehr bestens besucht war auch der Naturpark Hohe Wand, wo laut Website am Nachmittag alle Parkflächen besetzt waren.

Zufahrt zu Kreischberg vorübergehend gesperrt

Nachdem es am Samstagvormittag zu einem starken Gästezustrom auf dem steirischen Kreischberg gekommen war, sperrte die Polizei dort vorübergehend alle Zufahrten. Die Besucherinnen und Besucher, die an der Talstation des Skilifts standen, wurden aufgefordert, die Abstände einzuhalten, hieß es in einer Aussendung des Landes. Zu Mittag befanden sich rund 2.250 Personen auf dem Kreischberg, erlaubt sind gemäß Präventionskonzept 4.000 – mehr dazu in steiermark.ORF.at.