Thunberg kritisiert Macrons Klimagipfel

Die führende Klimaaktivistin Greta Thunberg hält den unter anderem von Frankreich organisierten Klimagipfel „One Planet Summit“ für leeres Gerede. „Live vom One Planet Summit in Paris: Blabla Natur, Blabla wichtig, Blabla ehrgeizig, Blabla grüne Investitionen, Blabla grüne Möglichkeiten, Blabla grünes Wachstum“, schrieb die Schwedin gestern auf Twitter. Damit werde nur Jahrzehnten der weiteren Umweltzerstörung der Weg bereitet.

Der französische Präsident Emmanuel Macron und internationale Partner und Partnerinnen werben auf dem Gipfel dafür, den Lebensraum von Tieren und Pflanzen besser zu schützen. Ins Leben gerufen wurde der „One Planet Summit“ von Frankreich, der Weltbank und den Vereinten Nationen, Treffen gab es bisher in Paris 2017, New York 2018 und Nairobi 2019. Ziel ist es generell, die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zu beschleunigen und mehr Investitionen in den Klimaschutz zu fördern.

Macron will Umweltvorhaben in Afrika retten

Macron will unterdessen ein ins Stocken geratenes Umweltprojekt in Afrika retten. „Im Lauf von 15 Jahren hat das Vorhaben der Großen Grünen Mauer Höhen und Tiefen erlebt“, sagte Macron bei einer Veranstaltung im Rahmen des Klimagipfels gestern in Paris.

Dafür übernehme auch er „unseren Teil der Verantwortung“, es sei nicht genug Geld eingesetzt worden und es habe am politischen Engagement gefehlt. Das werde sich nun aber mit Milliardeninvestitionen ändern. Zusagen von rund 14,3 Milliarden Dollar (rund 11,8 Mrd. Euro) sind beim Gipfel für das Projekt zusammengekommen.

Bei dem Projekt der Grünen Mauer sollen über Tausende Kilometer Bäume wie ein grünes Band in der Sahelzone gepflanzt werden – von Dakar bis Dschibuti. Das soll die Ausbreitung der Sahara und somit die Wüstenbildung stoppen. Damit soll auch gegen Hungersnöte und Dürre in der Region gekämpft werden. Die Länder kamen allerdings bisher nur langsam voran, nur wenige Bäume wurden gepflanzt. Die Initiative wurde in den 2000ern ins Leben gerufen.

Spendensammeln für Klimaprojekte

Auch Prinz Charles rief bei der Veranstaltung in Paris Unternehmen aus aller Welt zu Investitionen auf und stellte sein Projekt „Terra Carta“ vor. Ziel sei es, Wohlstand in der kommenden Dekade in Einklang mit Natur, Menschen und dem Planeten zu bringen, sagte der britische Thronfolger, der als Gastredner per Video zugeschaltet war. Mit der Initiative will der Prinz von Wales bis zum Jahr 2022 7,3 Milliarden Pfund (rund 8,1 Milliarden Euro) für grüne Projekte einsammeln.

Unternehmen wie AstraZeneca und HSBC, aber auch BP und der Flughafen Heathrow haben ihre Unterstützung angekündigt. Nur Führungskräfte – aus allen Bereichen und aus aller Welt – seien in der Lage, Veränderungen in der Größenordnung anzukurbeln, wie es für die Transformation der globalen Wirtschaft notwendig sei, sagte der 72-Jährige. Der Thronfolger setzt sich bereits seit Jahrzehnten öffentlich für den Schutz des Klimas ein.