US-Brieftaube droht Tötung in Australien

Einer US-amerikanischen Brieftaube, die eine 13.000 Kilometer lange Reise von den USA nach Australien überlebt hat, droht aus Angst vor Krankheiten die Einschläferung. Über die Ankunft der Taube wurde in australischen Medien berichtet.

Der Vogel kam laut dem Finder Kevin Celli-Bird zu Weihnachten in dessen Hinterhof in Melbourne an. Medienberichten zufolge galt die Taube seit dem 29. Oktober 2020 als vermisst. Sie dürfte bei einem Brieftaubenrennen im US-Bundesstaat Oregon verschwunden sein. Celli-Bird nannte die Taube Joe, Namensgeber war der künftige US-Präsident Joe Biden.

US-amerikanischen Brieftaube in Melbourne
AP/Channel 9

Per Anhalter nach Australien

Fachleute gehen davon aus, dass Joe per Anhalter auf einem Frachtschiff über den Pazifik gereist ist. Der australische Quarantäne- und Inspektionsdienst habe Celli-Bird gebeten, den Vogel wegen Krankheiten, die sich mit Joe ausbreiten könnten, zu fangen.

„Sie wollten wissen, ob ich ihnen dabei helfen kann“, sagte Celli-Bird gegenüber Medien. „Um ehrlich zu sein, ich kann den Vogel nicht einfangen“, soll er den Behörden erklärt haben. „Ich kann mich der Taube bis auf fünf Meter nähern, und dann fliegt sie weiter.“

Die Behörden würden nun einen professionellen Vogelfänger hinzuziehen. Eine Bestätigung dafür gab es nicht.

Abgemagerte Taube bekam Keks

Es sei nicht ungewöhnlich, dass sich Tauben in seinem Hinterhof ausruhten, sagte Celli-Bird. „Ich habe einen Springbrunnen im Garten, und er (Joe, Anm.) hat getrunken und sich gewaschen. Er war ziemlich abgemagert, also zerkleinerte ich ein trockenes Keks und ließ es draußen liegen“, sagte Celli-Bird.

Am nächsten Tag habe der Taubenfinder ein blaues Bändchen an Joes Bein gesehen. Die in Oklahoma ansässige American Pigeon Union habe bereits bestätigt, dass Joe auf einen Besitzer in Montgomery (US-Bundesstaat Alabama) registriert ist. Der Besitzer habe sich aber noch nicht gemeldet, so Celli-Bird.

Was nun mit Joe passieren wird, ist unklar. Der Vogel sitze seit Tagen im Hinterhof – manchmal Seite an Seite mit einer einheimischen Taube. „Ich glaube, er hat einfach beschlossen, dass das nun sein Zuhause ist.“