Impfungen: Bisher nur 30.500 im Impfregister

In den elektronischen Impfpass und damit ins Impfregister sind bis heute Früh 30.534 CoV-Impfungen eingetragen worden. Diese Zahl nannte der Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger, Peter Lehner, am Vormittag. Die vom Gesundheitsministerium in seinem Dashboard genannte Zahl der bisherigen Impfungen ist mehr als doppelt so hoch.

Hochrechnung, nicht echte Zahl

Laut Dashboard hatten sich bis gestern um 18.00 Uhr 63.280 Personen impfen lassen, die „Live-Prognose“ gab heute Vormittag sogar einen Wert von rund 67.000 Impfungen an. Bei der „Prognose“ der bisher Geimpften handelt es sich laut Ministerium allerdings nur um eine Hochrechnung auf Basis der zu den Impfstellen gelieferten Impfdosen.

Die „Live-Prognose“ ist überhaupt nur ein Zähler, der zwischen 6.00 und 18.00 Uhr sekündlich Impfungen dazurechnet, bis der für den jeweiligen Tag erwartete Wert erreicht wird.

SV-Chef: E-Impfpass entscheidend

Lehner relativierte deshalb heute auch diese Zahlen und verwies auf die Bedeutung des Impfregisters über den E-Impfpass. „Hochrechnungsbasierte Dashboards sind keine 100-prozentig verlässliche Quelle“, sagte der Dachverbandschef in einer Aussendung. Die Eintragung in den E-Impfpass bezeichnete er hingegen als „entscheidend“ für den Sieg über die Pandemie.

„Die verbindliche Nutzung ist essenziell, denn nur so bekommen wir eine Zahlenwahrheit und können die tatsächliche Durchimpfungsrate exakt bestimmen.“ Und er betonte: „Wir brauchen diese lückenlose Dokumentation. Jede Impfung muss eingetragen werden, und bereits erfolgte Impfungen müssen verlässlich nachgetragen werden.“ Lehner wünscht sich deshalb auch von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), dass er die Nutzung des E-Impfasses „klar einfordert“.

Dashboard noch im Aufbau

Das Impfdashboard – also die Informationen zum Fortschritt der Impfungen auf der Website des Gesundheitsministeriums – ist erst im Aufbau begriffen. Derzeit fließen etwa noch keine Daten aus dem Impfregister ein. Das ist freilich für eine Steuerung und Analyse der Impfaktion entscheidend.

Es soll künftig auch aggregierte, also keine persönlichen, Daten über die Geimpften enthalten – etwa die Altersstruktur oder welcher vorrangig zu impfender Gruppe wie viele Personen zuzurechnen sind. Geplant ist, dass die Daten auch als Open Data zur Verfügung gestellt werden, Zeitpunkt gibt es dafür noch keinen.

Echtzeiterfassung frühestens im März

Das Impfregister, das langfristig umgesetzt werden soll, soll nun im Eiltempo österreichweit ausgerollt werden. Aktuell sind nur die öffentlichen Gesundheitseinrichtungen (vor allem öffentliche Spitäler) an das nationale Impfregister angeschlossen. Österreichweit zudem rund 100 niedergelassene Ärzte. Die große Mehrheit der Ärzteschaft und der Spitäler fehlt somit noch.

Die großen CoV-Impfstellen werden allerdings nun entsprechend technologisch ausgestattet, um die Impfungen ins digitale Impfregister eintragen zu können. Wo das nicht gelingt, werden diese Impfungen nachträglich ins Register eingetragen. Laut Ministerium soll die Ausrollung bis März flächendeckend sein. Frühestens dann kann es somit eine Echtzeiterfassung des Verlaufs der Impfaktion geben.

„Detaillierte Lagebewertung“ im Krisenstab

Dem Krisenstab stehen jedenfalls genauere Informationen und Daten zur Verfügung als derzeit auf dem Dashboard abgebildet. Letzteres diene „primär der öffentlichen Kommunikation“.
Für die „detaillierte Lagebewertung“ im Krisenstab würden dagegen "unterschiedliche Datenquellen zusammengeführt, um eine umfassende wissenschaftliche und epidemiologische Bewertung zu ermöglichen.