US-Vizepräsident Pence sichert würdige Amtsübergabe zu

US-Vizepräsident Mike Pence hat dem designierten Präsidenten Joe Biden eine würdige Amtsübergabe zugesichert. „Wir alle haben diesen Tag miterlebt – den 6. Jänner“, sagte der Republikaner gestern Abend (Ortszeit). „Und wie der Präsident gestern deutlich gemacht hat, sind wir zu einem geordneten Übergang und zu einer sicheren Amtseinführung verpflichtet. Das amerikanische Volk verdient nichts Geringeres.“

Pence äußerte sich erstmals seit den Vorfällen in der Öffentlichkeit und nutzte dazu ein Treffen mit Truppen der Nationalgarde, die das US-Kapitol bewachen.

Biden und die designierte Vizepräsidentin Kamala Harris würden am 20. Jänner vereidigt werden, „in einer Weise, die mit unserer Geschichte und unseren Traditionen übereinstimmt, und in einer Weise, die dem amerikanischen Volk und den Vereinigten Staaten Ehre macht“.

„Politico“: Probe für Bidens Amtseinführung verschoben

Unterdessen ist eine Probe für die Amtseinführung Bidens einem Medienbericht zufolge wegen Sicherheitsbedenken verschoben worden. Sie sei von Sonntag auf Montag verlegt worden, wie die Zeitung „Politico“ gestern Abend (Ortszeit) unter Berufung auf zwei Personen mit Kenntnis der Entscheidung berichtete.

Bidens Team habe auch eine für Montag geplante Zugsfahrt von seinem Heimatort Wilmington in die Hauptstadt wegen erhöhter Sicherheitsbedenken abgesagt.

FBI besorgt über Gewaltpotenzial rund um Biden-Vereidigung

Die Amtseinführung eines Präsidenten zieht traditionell Hunderttausende von Besucherinnen und Besuchern nach Washington, doch soll sie diesmal wegen der Pandemie in kleinerem Rahmen stattfinden. Sicherheitskreise haben zuletzt vor Plänen für bewaffnete Proteste in Washington und allen 50 Bundesstaaten gewarnt.

Die US-Bundespolizei FBI warnte vor potenziellen Gewaltakten rund um die Vereidigung. Es sei in großem Umfang „besorgniserregendes Onlinegerede“ über mögliche Aktionen rund um die Amtseinführung zu beobachten, sagte FBI-Direktor Christopher Wray gestern (Ortszeit) in Washington. Darunter seien Aufrufe zu bewaffneten Protesten. Die Äußerungen würden analysiert und auf ihr tatsächliches Bedrohungspotenzial hin untersucht.

„Wir sind besorgt über das Gewaltpotenzial bei mehreren Protesten und Kundgebungen, die in den kommenden Tagen hier in DC und vor Parlamentsgebäuden in den Bundesstaaten geplant sind“, sagte Wray. Mehr als 200 Verdächtige seien bereits identifiziert worden, die möglicherweise Aktionen nach dem Vorbild der Krawalle vom Kapitol planten.