Hunderte Honduraner wollen per Karawane in USA

In Honduras haben sich Berichten zufolge mehrere hundert Menschen zu einer Karawane zusammengeschlossen, um sich auf den Weg in die USA zu machen. Eine Gruppe von rund 300 Menschen brach gestern (Ortszeit) in der zweitgrößten honduranischen Stadt San Pedro Sula auf, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Tausende könnten sich anschließen

Nach Angaben in Onlinenetzwerken wollten sich 3.000 weitere Migranten ebenfalls zu Fuß auf den Weg in die USA machen. Es handelte sich nach Berichten örtlicher Medien um Honduranerinnen und Honduraner, die vor Gewalt, Armut und den Folgen zweier verheerender Hurrikans im November flüchten und in den USA ein besseres Leben suchen wollten.

Migranten in Honduras
AP/Delmer Martinez

Die bisher letzte größere Karawane war im Dezember noch vor der Grenze mit dem Nachbarland Guatemala von honduranischen Sicherheitskräften aufgehalten worden. Sollten diesmal die Migranten die Grenze erreichen, müssten sie negative CoV-Tests vorzeigen, um durchgelassen zu werden, was für die meisten von ihnen unmöglich sein dürfte.

Guatemala, Honduras, El Salvador sichere Drittstaaten

Ende 2018 waren mehrere größere Personengruppen bis zur Südgrenze der USA gelangt. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump traf seitdem mit Guatemala, Honduras und El Salvador Vereinbarungen, mit denen die drei Länder zu sicheren Drittstaaten erklärt wurden. Migranten auf dem Weg in die USA müssten, wenn sie eines dieser Länder betreten, dort Asyl beantragen. Andernfalls können sie dorthin zurückgeschickt werden, wenn sie die Vereinigten Staaten erreichen.

Mexiko sagte im Juni 2019 den USA zu, mit dem Einsatz von Soldaten Migranten an der Durchreise zur US-Grenze zu hindern.

Vertreter der künftigen US-Regierung des gewählten Präsidenten Joe Biden führten gestern Gespräche mit Angehörigen der mexikanischen Regierung zum Thema Migration. Das Biden-Team äußerte einer Mitteilung zufolge dabei den Wunsch, gemeinsam die Ursachen der Migration anzugehen. Biden, der am Mittwoch vereidigt werden soll, hat eine völlige Abkehr von Trumps Migrationspolitik angekündigt.