Pfizer-Lieferkürzungen: EU bekommt garantierte Dosen

Trotz der Verzögerungen des Pharmakonzerns Pfizer bei der Produktion des Coronavirus-Impfstoffs hält das Unternehmen die Lieferzusagen für die EU nach Angaben von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen im ersten Quartal 2021 ein. Sie habe die Berichte dazu mitbekommen und daraufhin sofort den Pfizer-Chef angerufen, sagte von der Leyen gestern bei einem Besuch in Lissabon.

Dieser habe erklärt, dass es in den kommenden Wochen eine Produktionsverzögerung gebe. Zugleich habe er jedoch versichert, dass alle garantierten Dosen im ersten Quartal auch geliefert würden. Er werde sich persönlich darum kümmern, die Verzögerung zu reduzieren und so schnell wie möglich aufzuholen.

Ende Jänner wieder normale Lieferungen an EU

Die Auslieferung des Impfstoffes soll im Laufe des Monats wieder wie geplant ablaufen. „Ab der Woche vom 25. Jänner werden wir wieder zum ursprünglichen Zeitplan für die Lieferungen in die Europäische Union zurückkehren“, teilte Biontech gestern Abend mit.

Der bis dahin vollzogene Umbau der Produktionsanlagen in Belgien werde ab Mitte Februar eine höhere Produktion als bisher ermöglichen. Damit werde im ersten Quartal die volle zugesagte Menge an Impfstoffdosen „und deutlich mehr im zweiten Quartal“ ausgeliefert. Pfizer hatte zuvor für Unmut gesorgt mit der Ankündigung, die Auslieferung werde in den kommenden Tagen geringer ausfallen als zunächst geplant.

Auswirkungen für Österreich unklar

Fragen danach, wie viele Impfstoffdosen aufgrund der Probleme zunächst weniger geliefert würden, beantwortete von der Leyen nicht. Das müsse das Unternehmen beantworten. Sie verwies jedoch darauf, wie wichtig es sei, dass die zugesagten Dosen bis Ende März geliefert würden. Weil es innerhalb eines bestimmten Zeitraums zwei Impfungen des Impfstoffs brauche, gebe es auch die medizinische Notwendigkeit, dass der Impfstoff rechtzeitig geliefert werde.

Das Gesundheitsministerium in Wien konnte davor auf Nachfrage keine Information geben, ob diese Ankündigung auch Auswirkungen auf Österreich haben wird, und verwies auf die Gespräche zwischen EU und Pfizer. Impfungen sind derzeit der Hoffnungsschimmer im Kampf gegen die Pandemie. Die Zahl der Infektionen in Europa hatte gestern Früh die Schwelle von 30 Millionen überschritten.