Guatemalas Polizei treibt Geflüchtete mit Tränengas zurück

Die Polizei des mittelamerikanischen Staates Guatemala hat gestern mit Tränengas rund 6.000 aus Honduras Geflüchtete zurückgetrieben, die zu Fuß über Mexiko in die USA gelangen wollten. Polizei- und Militäreinheiten umstellten die Geflüchteten in der Nähe von Vado Hondo, um sie aufzuhalten. Als die Geflüchteten sich nicht aufhalten ließen, setzten die Sicherheitskräfte Tränengas ein. Sie trieben die Menschenmenge rund 200 Meter zurück.

Die Polizei des mittelamerikanischen Staates Guatemala treibt rund 6.000 Geflüchtete mit Tränengas zurück
Reuters/Luis Echeverria

Am Freitagabend hatte eine erste Gruppe von aus Honduras Geflüchteten eine Polizeiabsperrung an der Grenze nach Guatemala durchbrochen, am Samstag folgten Tausende weitere Menschen. Die Grenzpolizei verzichtete nach eigenen Angaben darauf, die Menschen gewaltsam aufzuhalten, da unter ihnen viele Familien mit kleinen Kindern waren. Zwar kontrollierten die Beamten die Papiere und verlangten den Nachweis eines negativen Coronavirus-Tests, doch ließen sie schließlich alle durch.

Die Regierung in Guatemala rief die Behörden von Honduras auf, die massive Abwanderung seiner Einwohnerinnen und Einwohner durch präventive Maßnahmen einzudämmen. Die Menschen fliehen nach eigenen Angaben vor Armut und Arbeitslosigkeit sowie der grassierenden Bandengewalt in Honduras.