Brasilien erteilt Sinovac und AstraZeneca Notfallzulassung

Die Nationale Behörde für Gesundheitsüberwachung in Brasilien, Anvisa, hat den CoV-Impfstoffen von Sinovac und AstraZeneca jeweils eine Notfallzulassung erteilt. Fünf Direktoren stimmten in einer live übertragenen, fünf Stunden dauernden Sitzung gestern geschlossen dafür.

Von dem Impfstoff Coronavac des chinesischen Unternehmens Sinovac, mit dem die Regierung des Bundesstaates Sao Paulo ein Abkommen hat, sind sechs Millionen Dosen verfügbar. Ein Versuch der brasilianischen Regierung, zwei Millionen Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca aus Indien zu holen, war am Freitag gescheitert.

Schwer von Pandemie getroffen

Brasilien, ein Staat mit 210 Millionen Einwohnern, ist eines der am härtesten von der Pandemie betroffenen Länder. Bisher haben sich in dem größten Land Lateinamerikas rund 8,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 209.000 Patienten starben in Zusammenhang mit Covid-19. Wegen der enormen Zunahme von Krankenhausaufenthalten wegen Covid-19 brach zuletzt das Gesundheitssystem in der Amazonas-Metropole Manaus zusammen.

Nachdem Staatspräsident Jair Bolsonaro das Coronavirus verharmlost hat, zieht er nun eine Impfung in Zweifel. So hat er sich mehrmals abfällig über den chinesischen Impfstoff geäußert. Dennoch steht er mit dem Gouverneur des Bundesstaates Sao Paulo, Joao Doria, in Konkurrenz um das erste Foto einer Impfung in Brasilien.