Countrysängerin Dolly Parton ist 75

Die Musikerin Dolly Parton feiert heute ihren 75. Geburtstag. Mit ihren Songs und zahlreichen Schönheitsoperationen machte sie sich selbst zur Kunstfigur: Seit den 1970er Jahren zählt sie zu den erfolgreichsten Country- und Popsängerinnen der USA.

Die am 19. Jänner 1946 in Pittman Center, Tennessee geborene Sängerin stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Ihre Eltern waren Farmer, gemeinschaftliche Musikabende gehörten seit frühester Kindheit zu ihrem Alltag und dem ihrer elf Geschwister. Schnell erkannte sie in der Musik die Möglichkeit auszubrechen. Bereits als kleines Mädchen trat Parton in örtlichen Fernseh- und Radio-Shows auf.

„Jolene“ und „I Will Always Love You“

Nach dem Schulabschluss 1964 zog sie nach Nashville, wo sie ihr Musikerkollege Porter Wagoner entdeckte und förderte, ehe sie aus seinem Schatten trat. Als Countrysängerin mit großer Nähe zum Pop wurde Parton schließlich zur Ikone.

Dolly Parton
AP/Invision/Jordan Strauss

Sie brachte 25 Nummer-eins- und 55 Top-Ten-Hits in die Charts und verkaufte 100 Millionen Alben. Zu ihren bekanntesten Songs zählen „Jolene“, „9 to 5“ und „I Will Always Love You“, ein Lied, das später Whitney Houston viel Erfolg einbrachte.

Markanter Sopran und eingängige Melodien

Partons Stücke zeichnen sich durch ihre markante Sopranstimme sowie eingängige Melodien aus. Die Texte erzählen von der Schönheit amerikanischer Landschaften genauso wie von der Sehnsucht nach Freiheit, von Schmerz, Liebe und vom einfachen Leben. Persönliche Erfahrungen spielen dabei oft eine Rolle, nicht zuletzt die Entbehrungen ihrer Kindheit, die sie in ihren Songs „Coat Of Many Colors“ oder „In The Good Old Days“ verarbeitete.

Die zahlreichen kosmetischen Operationen, denen sie sich seit ihrem 22. Lebensjahr unterzog, kommentiert Parton gerne selbstironisch: „Ich brauche viel Geld, um so billig auszusehen“, sagte sie einmal.

Bekannt ist Parton auch für ihr soziales Engagement: Ihr Leseprogramm verteilt monatlich Bücher an Hunderttausende Kinder. Letzten Frühling sorgte sie mit ihrer Spende für die Biotech-Firma Moderna für Aufsehen, als sie die Coronavirus-Impfstoffentwicklung mit einer Million Dollar unterstützte.

Zahlreiche Auszeichnungen

Parton wurde bereits vielfach ausgezeichnet. Neunmal erhielt sie einen Grammy, die Filmsongs zu „Warum eigentlich … bringen wir den Chef nicht um?“ und „Transamerica“ brachten ihr zwei Oscar-Nominierungen ein.

1984 erhielt sie einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame, 2006 den Kennedy-Preis für ihr Lebenswerk. Auch eine in den Appalachen wachsende Flechtenart wurde nach Parton, die übrigens Taufpatin von Miley Cyrus ist, benannt: die „Japewiella dollypartoniana“.