Crowdfunding für Statue von Fossiliensammlerin

Rund 174 Jahre nach ihrem Tod soll die Britin Mary Anning nun eine Statue bekommen. Sie war eine professionelle Fossiliensammlerin und gilt damit als eine der ersten Paläontologinnen. Über viele Jahre war sie in Vergessenheit geraten.

Die 13-jährige Schülerin Evie Swire aus Annings Gegend, sie stammt aus Lyme Regis in Dorset im Südwesten Englands, war empört, dass es zu Anning trotz ihrer wichtigen Rolle für Frauen in der Wissenschaft bisher keine Statue gibt. Sie startete eine Crowdfunding-Kampagne, mit der bisher 70.000 Pfund (knapp 80.000 Euro) gesammelt werden konnten. Das reicht aus, um die Statue in Auftrag zu geben. Geplant ist, dass diese im Mai 2022 in Lyme Regis am Tag von Annings Geburtstag (21. Mai 1799) enthüllt wird.

Funde männlichen Sammlern zugeschrieben

Mit dem Sammeln von Fossilien in den nahegelegenen Klippen in ihrer Heimat besserte Anning das Familieneinkommen auf. Sie entdeckte etwa eines der ersten Ichthyosaurus-Skelette. Ihre Funde wurden allerdings oft männlichen Sammlern, denen sie die Fundstücke verkaufte, zugeschrieben.

Ihre Enttäuschung und Frustration zeigte sich in einem bis heute erhaltenen Brief, in dem sie schrieb: „Die Welt hat mich so unfreundlich benutzt, ich fürchte, sie hat mich jedem gegenüber misstrauisch gemacht.“ Sie starb im Alter von 47 Jahren.

Auch wenn Anning von Organisationen wie der Geologischen Gesellschaft ausgeschlossen wurde, „hat sie das nicht aufgehalten. Sie machte trotzdem weiter, auch wenn es für sie sehr schwer wurde“, sagte Swire. Die „Mary Anning Rocks“-Kampagne wurde von dem Naturforscher Sir David Attenborough, der Schriftstellerin Tracy Chevalier und der Schauspielerin Kate Winslet unterstützt. Winslet übernahm die Rolle von Anning in dem von der Fossiliensammlerin inspirierten Film „Ammonite“.