Malfarben in Grün, Gelb, Orange und Rot
APA/Barbara Gindl
Alles bleibt rot

CoV-Ampel de facto außer Betrieb

Die CoV-Ampel ist de facto außer Betrieb. Denn die für sie zuständige Kommission entschied sich am Donnerstag, bis zur Vorlage eines neuen Bewertungsrasters die regionale Risikobewertung vorerst auszusetzen. Damit bleibt ganz Österreich rot, obwohl mittlerweile elf Regionen, darunter Wien, die alten Kriterien für Orange erfüllen würden.

Es sei nötig, die verwendeten Schwellenwerte im Einklang mit internationalen Entwicklungen zu adaptieren, hieß es seitens der Kommission. Auch aufgrund der hohen Infektionszahlen sowie der Sorge über eine Verbreitung von mutierten SARS-CoV-2-Viren verzichtet man bis zu einem neuen Schema auf die regionale Bewertung, die eigentlich Basis des gesamten Ampelsystems ist.

Explizit stellt die Kommission immerhin fest, dass die Bezirke Oberwart, Hollabrunn, Horn, Korneuburg, Krems, St. Pölten-Land, Urfahr-Umgebung, Steyr, Innsbruck sowie die Region Großes Walsertal und das Bundesland Wien unter Berücksichtigung des Manuals der CoV-Kommission die vorgesehenen Kriterien für hohes Risiko (orange) erfüllen würden.

Rückläufiger Trend bei Infektionen

Der Trend bei den Coronavirus-Infektionen geht praktisch im ganzen Land nach unten. Aktuell wurden in allen Bundesländern Rückgänge festgestellt. Die besten Werte weist Wien auf. Besonders ungünstig ist die Lage weiter im Salzburger Lungau und in Teilen Kärntens. Die Regierung hatte zuletzt für Österreich einen Wert von 50 pro 100.000 Einwohner als Ziel angegeben.

Unter den fiel aktuell kein einziger Bezirk. Urfahr-Umgebung liegt genau bei dieser Marke, Hollabrunn nur minimal darüber. Unter 100 finden sich 37 Regionen, darunter Wien (95,7) plus das Bundesland Tirol (99,7). Das Land mit dem schlechtesten Wert ist Salzburg (220,3), der Bezirk mit den höchsten Fallinzidenzen Tamsweg im Salzburger Lungau (592,6), gefolgt von Hermagor in Kärnten (360).

Positivitätsrate in Kärnten am höchsten

Relativ niedrig ist mittlerweile die Zahl der positiven Fälle gemessen an den Gesamttestungen, nämlich 2,5 Prozent österreichweit. In Wien sind es überhaupt nur 1,1 Prozent. Klar den höchsten Wert weist Kärnten mit 9,9 Prozent auf. Große Unsicherheiten sind allerdings noch mit den neuen CoV-Mutationen verbunden, die als weit ansteckender gelten.

Längerfristige Simulationen zeigten einen möglichen dramatischen exponentiellen Anstieg. So könnte die tägliche Fallzahl auch unter den derzeitigen Lockdown-Bedingungen innerhalb von 50 Tagen wieder 3.000 überschreiten. Da die Variante vorerst noch nicht so weit verbreitet zu sein scheinen, könnten die Fallzahlen bis kommende Woche zunächst noch sinken, nämlich auf rund 1.020 Infektionen pro Tag.

Verlängerter Lockdown nun amtlich

Seit Donnerstag ist überdies die Verlängerung des Lockdowns bis zum 3. Februar fix. Der Hauptausschuss des Nationalrats gab der entsprechenden Verordnung grünes Licht. Einzig die FPÖ stimmte dagegen. Ergänzt werden die Ausgangsbeschränkungen um die Pflicht, im Handel, in öffentlichen Verkehrsmitteln und bei Dienstleistern FFP2-Masken zu tragen und künftig in der Öffentlichkeit zwei Meter Abstand zu halten, sofern man nicht miteinander lebt bzw. enge Bezugspersonen trifft.