Mobbingvorwürfe: Kanadas Generalgouverneurin tritt zurück

Kanadas Generalgouverneurin Julie Payette ist wegen Mobbingvorwürfen zurückgetreten. „Aus Respekt vor der Integrität meines Amtes und unserer demokratischen Institutionen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ein neuer Generalgouverneur ernannt werden sollte“, sagte Payette gestern (Ortszeit).

Kanadas Generalgouverneurin Julie Payette
Reuters/Chris Wattie

Payette war wegen eines Berichts über Schikanen am Arbeitsplatz zurückgetreten, der kurz vor der Veröffentlichung stand. Die unabhängige Untersuchung war von der kanadischen Regierung im Juli vergangenen Jahres angeordnet worden, als Vorwürfe über ein „giftiges“ Klima in der Rideau Hall – der offiziellen Residenz der Generalgouverneurin – aufkamen.

Aktuelle und ehemalige Mitarbeiter im Büro der Generalgouverneurin hatten Payette vorgeworfen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schikaniert, angeschrien und öffentlich gedemütigt zu haben. Einige hätten Payettes Büro in Tränen aufgelöst verlassen. Neben den Vorwürfen sah sich Payette außerdem mit öffentlicher Kritik konfrontiert, weil sie auf teuren Renovierungsarbeiten an der Rideau Hall bestanden hatte und sich dann weigerte, dort einzuziehen.

Der Rücktritt eines Generalgouverneurs ist beispiellos in der Geschichte Kanadas. Der Inhaber dieses Amtes ist der offizielle Repräsentant der britischen Königin Elizabeth II. in dem Commonwealth-Staat.