Hohe Beteiligung bei Präsidentenwahl in Portugal

Ungeachtet der Coronavirus-Lage sind die Portugiesen bei der Präsidentschaftswahl gestern nach ersten amtlichen Angaben in überraschend großer Zahl zu den Urnen gegangen. Bis zur Mittagszeit hätten etwas mehr als 17 Prozent aller Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, teilte die nationale Wahlbehörde CNE in Lissabon mit.

Das ist deutlich mehr als bei den Präsidentschaftswahlen der Jahre 2016 (ca. 15,8) und 2011 (ca. 13,4) zum gleichen Zeitpunkt. Vor einigen Wahllokalen bildeten sich nach Medienberichten lange Schlangen.

Amtsinhaber als Favorit

Der konservative Amtsinhaber Marcelo Rebelo de Sousa galt als großer Favorit. Nach allen Umfragen wird der 72 Jahre frühere Jusprofessor und TV-Journalist schon in der ersten Runde die nötige absolute Mehrheit erringen. Mit dem Ergebnis wird in der Nacht gerechnet. Gleich nach Schließung der Wahllokale am Abend soll es erste Prognosen geben.

Wegen der Pandemie gab es zahlreiche Forderungen, die Präsidentschaftswahl zu verschieben. In einer von der Wochenzeitung „Expresso“ in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage hatten sich 57 Prozent für eine Verlegung ausgesprochen. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag zuletzt bei etwa 750 – einer der höchsten Werte weltweit.