Niederlande: Krawalle und Proteste auch in Amsterdam

Die verschärften CoV-Maßnahmen mit einer Ausgangssperre haben in den Niederlanden zu Protesten und Krawallen geführt. In Amsterdam und Eindhoven beendete die Polizei gestern mit Wasserwerfern eine zuvor verbotene Demonstration. Hunderte Menschen hatten nach Polizeiangaben in beiden Städten gegen die CoV-Maßnahmen protestiert und die Polizei mit Feuerwerkskörpern und Steinen angegriffen. In Eindhoven hatte die Polizei auch Tränengas eingesetzt.

In der Hauptstadt hatten sich trotz eines Verbotes Hunderte Demonstranten auf dem Museumsplatz im Zentrum versammelt. Die Polizei war mit Pferden und Hunden im Einsatz, es soll zum Einsatz von Schlagstöcken gekommen sein. Auch in Eindhoven im Osten hätten Hunderte trotz des Verbotes demonstriert und seien mit Gewalt gegen die Polizei vorgegangen. Mehr als 100 Menschen waren nach Angaben der Polizei festgenommen worden.

Testzentrum in Brand gesetzt

Bereits am Abend zuvor hatte es in der Kleinstadt Urk nördlich von Amsterdam Krawalle gegeben, als Dutzende Menschen gegen die Sperrstunde protestiert hatten. Sie hätten Steine und Feuerwerkskörper auf Polizisten geworfen und Polizeiautos demoliert, wie die Polizei mitteilte. Jugendliche steckten nach Polizeiangaben ein CoV-Testzentrum des Gesundheitsamtes in Brand. Sie griffen zudem ein Kamerateam des TV-Senders NOS mit Pfefferspray an. Zwei Personen wurden festgenommen und Dutzende Geldstrafen verhängt.

Landesweit hat die Polizei nach eigenen Angaben in der ersten Nacht der Sperrstunde mehr als 3.600 Geldstrafen verhängt und 25 Personen festgenommen. Auch in Stein im Süden des Landes gab es Zusammenstöße mit der Polizei, als die Beamten eine illegale Party mit etwa 100 Besuchern beenden wollten.

Nächtliche Ausgangssperre

Am Samstag war erstmals seit Beginn der Coronavirus-Pandemie eine Ausgangssperre in Kraft. Die Menschen müssen von 21.00 bis 4.30 Uhr in ihren Wohnungen bleiben. Verstöße werden mit Geldbußen von je 95 Euro bestraft.