Mexiko bestellte 24 Millionen Dosen „Sputnik V“

Mexiko hat 24 Millionen Dosen des russischen CoV-Impfstoffs „Sputnik V“ bestellt. Das teilte Präsident Andres Manuel Lopez Obrador gestern nach einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin mit. Der Einsatz von „Sputnik V“ muss aber noch von den zuständigen mexikanischen Behörden genehmigt werden.

In Russland selbst war das Vakzin schon im August zugelassen worden – noch vor Abschluss der dritten und damit letzten Phase der klinischen Studien. Dieses Vorgehen war international auf scharfe Kritik gestoßen.

In mehreren Ländern freigegeben

Nach russischen Angaben, die von unabhängiger Seite bisher nicht überprüft werden konnten, hat „Sputnik V“ eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent. Neben Russland selbst wurde der Impfstoff den russischen Behörden zufolge schon in Serbien, Weißrussland, Venezuela, Bolivien und Algerien zur Impfung freigegeben.

Im Mexiko war die Impfkampagne gegen das Coronavirus am 24. Dezember angelaufen. Dabei wird das von Biontech und Pfizer entwickelte Vakzin eingesetzt. Derzeit fehlt es in Mexiko aber an der erforderlichen Zahl von Impfdosen.

Ein Mitarbeiter in Schutzanzug misst bei Angestellten Fieber
AP/Marco Ugarte

Der mexikanische Staatschef Lopez Obrador hat sich selbst mit dem Coronavirus infiziert, wie er am Sonntag bekanntgab. Nach eigenen Angaben leidet er aber nur an milden Symptomen.

Zahl der Toten auf über 150.000 gestiegen

Als viertes Land der Welt hat Mexiko die Marke von 150.000 bestätigten Todesfällen infolge der Coronavirus-Pandemie überschritten. Nach Statistiken, die das Gesundheitsministerium des Landes gestern meldete, stieg die Gesamtzahl auf 150.273. Den bisherigen Höchststand innerhalb von 24 Stunden hatte das Land am Donnerstag erreicht: Es waren 1.803. Viele Krankenhäuser in Mexiko sind derzeit voll.

In Mexiko, das mit knapp 130 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern weltweit an zehnter Stelle der bevölkerungsreichsten Länder liegt, wird äußerst wenig auf das Virus getestet und kaum Kontaktnachverfolgung betrieben.

Die Landesgrenzen wurden nicht geschlossen, und von Einreisenden wird weder ein negativer Test noch Isolation verlangt. Es wurden bisher auch keine Ausgangsbeschränkungen oder eine Maskenpflicht verhängt.