Italien: Conte reicht Rücktritt ein

Nach dem Bruch seiner Regierungskoalition hat Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte offiziell seinen Rücktritt bei Staatspräsident Sergio Mattarella eingereicht. Das teilte Contes Sprecher heute der dpa auf Nachfrage mit, nachdem Conte zuvor sein Kabinett über seinen Schritt informiert hatte.

Mattarella empfing Conte, der ihm sein Demissionsschreiben übergab. Mattarella will jetzt politische Konsultationen starten, um einen Ausweg aus der Regierungskrise zu finden, wie das Büro des Staatsoberhaupts mitteilte. Die Gespräche mit den Delegationen der Parteien beginnen morgen Nachmittag.

Vospernik (ORF) über Contes Rücktritt

Italiens Premier Guiseppe Conte will an der Macht bleiben. Cornelia Vospernik (ORF) berichtet, ob ihm nach seinem Rücktritt eine Mehrheit gelingen kann.

Conte hofft, von Mattarella ein Mandat für die Bildung seiner dritten Regierung zu erhalten. Die Unterstützung der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung, der Sozialdemokraten (PD) und der linken Kleinpartei Liberi e uguali (LeU/Frei und gleich) genügt ihm nicht mehr. Nachdem der Juniorpartner Italia Viva um Ex-Premier Matteo Renzi jüngst aus der Koalition ausstiegen ist, verfügt Conte nur noch über eine hauchdünne Mehrheit im Senat, die ihm ein Weiterregieren nicht ermöglicht.