Opernbrand in Venedig jährt sich zum 25. Mal

Heute vor 25 Jahren ging Venedigs Oper La Fenice in Flammen auf. Als Ursache wurde Brandstiftung festgestellt. In Verzug geratene Elektriker, die Mängel vertuschen und eine Konventionalstrafe abwenden wollten, legten das Feuer, das sich schließlich auf das ganze Haus ausbreitete. Probleme mit dem Löschwasser und der Feuerwehr hätten den Schaden noch vergrößert, so lautete das Urteil im Jahr 1996.

Brand in Venedigs Opernhaus La Fenice am 29. Januar 1996
Reuters

Der Großbrand der Bühne, die zu den bekanntesten Opernhäusern weltweit zählt, habe die internationale Musikwelt in einen „Schock“ versetzt, erinnerte sich Intendant Fortunato Ortombina im Gespräch mit der dpa.

Solidarität und Gelder seien damals „aus der ganzen Welt“ gekommen, so Ortombina weiter. Nach knapp achtjähriger Pause konnte das Logentheater mit dem hohen Zuschauerraum schließlich im Dezember 2003 in modernisierter Form wiedereröffnen. An der Rekonstruktion hatte sich der bekannte Architekt Aldo Rossi beteiligt.

Bewegte Geschichte

Am 16. Mai 1792 erstmals eröffnet, genoss La Fenice bereits im 19. Jahrhundert europaweit einen guten Ruf. Werke von Giuseppe Verdi, Gioachino Rossini, Vincenzo Bellini und Gaetano Donizetti erlebten dort ihre Uraufführungen. Im Laufe der Jahrhunderte musste das Opernhaus, das bezeichnenderweise den italienischen Namen des Feuervogels Phönix trägt, noch weitere Katastrophen überstehen.

Bereits 1836 wurde es durch ein Feuer schwer beschädigt, damals gelang der Neustart nach rund einem Jahr. Im November 2019 traf schließlich das Hochwasser, das große Teile von Venedigs historischem Zentrum überschwemmte, das Untergeschoß der Oper und zerstörte Elektronik und Computer.

Die Fassade von La Fenice, der Oper von Venedig
AP/Alberto Pellaschiar

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie laufen die Aufführungen von La Fenice derzeit als Streaming-Veranstaltungen im Internet, mit über 20.000 Zuhörerinnen und Zuhörern bei den Klassikkonzerten, so Ortombina. Für die Zeit nach der Pandemie suche man aktuell nach „veränderten Strategien“. „Die Welt wird anders sein“, aber Livemusik werde „immer ein Teil unserer Kultur bleiben.“