Botticelli um 80 Mio. Dollar versteigert

Ein Gemälde des italienischen Malers Sandro Botticelli (1445 bis 1510) ist bei einer Onlineauktion für 80 Millionen Dollar (rund 70 Mio. Euro) versteigert worden. Mit Gebühren liege der Gesamtpreis bei 92,2 Millionen Dollar, teilte das Auktionshaus Sotheby’s gestern in New York mit. So viel sei noch nie zuvor bei einer Versteigerung für ein Werk des italienischen Malers bezahlt worden.

Gemälde  „Young Man Holding a Roundel“ des italienischen Malers Sandro Botticelli
APA/AFP/Timothy A. Clary

Die Auktion des Porträts „Young Man Holding a Roundel“ (auf Deutsch etwa: Bildnis eines jungen Mannes mit einem Medaillon) und zahlreicher anderer Werke wurde live im Internet übertragen. Wer den Zuschlag für das Bild erhielt, teilte Sotheby’s nicht mit. Der erfolgreiche Bieter war per Telefon mit dem Londoner Sotheby’s-Büro verbunden gewesen.

„Eines der bedeutendsten Renaissance-Gemälde im Privatbesitz“

„Young Man Holding a Roundel“ ist eines von nur rund einem Dutzend noch existierender Botticelli-Porträts und nach Angaben des Auktionshauses „eines der bedeutendsten Renaissance-Gemälde im Privatbesitz“. Wen das wohl in den 1470er oder 1480er Jahren angefertigte Porträt zeigt, ist unklar.

Das Bild wurde wohl im 18. Jahrhundert von einem britischen Adligen in Italien erworben und ging dann in den 1930er Jahren an einen Privatsammler über, dessen Erben es 1982 versteigern ließen. Damals erwarb es laut einem Bericht des Medienportals Bloomberg der im November im Alter von 92 Jahren verstorbene New Yorker Milliardär Sheldon Solow für umgerechnet etwa 880.000 Euro. In den vergangenen 50 Jahren war das Bild immer wieder an Museen in London, New York und Washington ausgeliehen gewesen.