Iran lehnt Neuverhandlung von Atomabkommen ab

Der Iran lehnt eine Neuverhandlung des Atomabkommens und eine Aufnahme weiterer Staaten ab. Es sei ein multilaterales internationales Abkommen und durch Resolution 2231 des UNO-Sicherheitsrates ratifiziert, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Saeed Khatibzadeh, gestern staatlichen Medien zufolge. „Es ist nicht verhandelbar, und seine Partner sind klar und unveränderlich.“

Er reagierte auf einen Vorstoß des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, wonach neue Gespräche über das Abkommen auch Saudi-Arabien beinhalten sollten. Man müsse den Fehler von 2015 vermeiden, andere Länder der Region auszuschließen, hatte der staatliche saudi-arabische Fernsehsender Al-Arabiya Macron gestern zitiert. Khatibzadeh sagte dazu, Macron müsse sich in Selbstbeherrschung üben.

Der Iran, der sich als Schutzmacht der Schiiten begreift, und das sunnitische Königreich Saudi-Arabien, ein enger Verbündeter der USA, sind seit Jahrzehnten erbitterte Rivalen und ringen um die Vorherrschaft in der Region. Unter anderem im Jemen führen sie einen Stellvertreterkrieg.

Saudi-Arabien und die mit ihm alliierten Vereinigten Arabischen Emirate fordern, dass die Golfstaaten in künftige Atomgespräche einbezogen werden. Diese sollten auch die ballistischen Raketen des Iran umfassen und seine Unterstützung für Stellvertreter in der Region.