Italien startet mit Kassenzettellotterie

Italien startet heute mit einer Kassenzettellotterie. Geschäfte, Restaurants und Bars können Belege ausstellen, mit denen Kundinnen und Kunden an einer Lotterie teilnehmen können. Damit soll den Kunden ein Anreiz geboten werden, sich bei der Bezahlung der Rechnung einen gültigen Kassenzettel ausstellen zu lassen.

Code über offizielle Website

Wer an diesem Glücksspiel in Italien teilnehmen will, muss sich auf einer offiziellen Website einen Lotteriecode besorgen, der bei den Zahlungen vorzuweisen ist. So können Kundinnen und Kunden an den wöchentlichen, monatlichen und jährlichen Ziehungen teilnehmen und Geld gewinnen. Die monatlichen Ziehungen beginnen am 11. März, die wöchentlichen ab Juni.

Auf den Kassenzettel wird eine Zahlenkombination gedruckt, die bei den wöchentlichen und monatlichen Ziehungen zur Glückszahl werden kann. Den Gewinnern winken als Hauptpreise 25.000 bis 100.000 Euro. Am Ende des Jahres wird ein Hauptpreis von fünf Mio. Euro ausgezahlt, der sogar steuerfrei ist.

Die Aussicht auf einen möglichen Lotteriegewinn dürfte viele motivieren, beim Bezahlen auf die Ausgabe eines Kassenzettels zu bestehen. Das ist zwar auch in Italien seit Jahrzehnten gesetzlich vorgeschrieben, wird aber oft von Geschäftsinhabern „vergessen“.

Auch Kritik an Umsetzung

Um an der Kassenzettellotterie teilnehmen zu können, muss man eine App auf sein Mobiltelefon herunterladen, über eine elektronische Identitätskarte verfügen und das Konto angeben, auf das die Rückzahlung oder der Lottogewinn überwiesen werden soll. Die Prozedur gilt als nicht ganz einfach, protestierten Konsumentenschutzverbände.

Der Kaufleuteverband Confcommercio beklagte, dass die Lotterie in einer schwierigen Phase für den italienischen Handel beginne. Unzählige Geschäfte und Lokale seien wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen. Die italienische Regierung besteht jedoch auf ihren Plan. Sie bemüht sich unter anderem, Bargeldzahlungen zu reduzieren. Das soll mit dem Programm „Italia Cashless“ erfolgen. Dazu zählt auch „Cashback-Plan“, nach dem Konsumenten seit Dezember einen Teil ihrer Ausgaben zurückerhalten, wenn sie per Karte zahlen.

Eine Kassenzettellotterie haben auch schon andere europäische Länder versucht, unter anderem Portugal, die Slowakei, Lettland und Litauen.